Innsbruck/Wien (OTS) - Die INFINA Credit Broker GmbH erhebt quartalsweise den Infina Kredit Index (IKI). Der Index misst die Änderungen von Zinskonditionen und Kreditraten für Wohnkredite. Aufgrund der breiten Auswahl der enthaltenen Banken, gilt der IKI als Frühindikator für Konditionentrends am Kreditmarkt. Dabei kommt es bei der Datenauswertung immer wieder zu Überraschungen, so auch im 2. Quartal 2018.
Highlights des Infina Kredit Index für das 2. Quartal 2018:
- Trotz des Inflationsschubs im Euroraum und dem Erreichen des langfristigen Preisstabilitätszieles der EZB entwickelten sich die langfristigen Zinsen weiter rückläufig. Vor allem das nur noch moderate Wachstum im Industriebereich der Eurozone, das aus dem Einkaufsmanager-Index von IHS Markit hervorgeht, deutet auf eine Konjunkturdelle hin.
- Der für 10-jährige Fixzinsbindungen relevante 10 Jahres EURIBOR ICE Swapsatz ging vom 31.03. bis 29.06.2018 um 10 Basispunkte auf 0,86% zurück. Indessen trat der für variabel verzinste Kredite relevante 3-Monats-Euribor weiter auf der Stelle.
- Im Einklang mit den sinkenden Swapsätzen verbilligten sich auch die Konditionen für langjährige Fixzinsbindungen. 10-jährige Fixzins-bindungen wurden mit einem Zins von 1,86% um 0,11 Prozentpunkte günstiger. Der Zins bei den 15- und 20-jährigen Bindungen lag zwischen 1,875 bis 2,35% und 2,15 bis 2,50%.
- Die Immobilienpreise steigen weiter an. Verbraucher benötigen daher auch häufig höhere Kredite bei einem Immobilienerwerb. Die Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) kritisiert daher aktuell Finanzierungsmodelle mit überlangen Vertragslaufzeiten, zu geringen Eigenmittelerfordernissen und großzügiger Haushaltsrechnung.
- Kreditinstitute reagieren auf diese Kritik bereits und der Trend geht bei Wohnkrediten in Richtung kürzerer Laufzeiten und höherer Eigenmittel. Die Kreditprodukte der Kreditinstitute werden einander dadurch ähnlicher. Der Wettbewerb zwischen den Instituten findet damit weniger über Produktmerkmale sondern verstärkt über die Zinskonditionen statt.
- Der verstärkte Konditionenwettbewerb hat gemäß IKI bereits eingesetzt. Das zeigt die Entwicklung der Margen bei variabel verzinsten Krediten. Die durchschnittliche Marge auf den 3-Monats-Euribor fiel im vergangenen Quartal um 10,2 Basispunkte auf 1,376% und markierte somit den niedrigsten Stand seit 12 Monaten.
- Die Zinskurve ist weiterhin extrem flach. Langfristige Fixzinsbindungen bis 30 Jahre sind daher weiterhin sehr günstig zu erhalten und für Wohnbaukredite eine ideale langfristige Absicherung.
Ausblick: Bis Sommer 2019 sind seitens der EZB keine nennenswerten geldpolitischen Änderungen mehr zu erwarten. Diese werden erst zum Ende der Amtszeit von Mario Draghi nächstes Jahr erwartet. Das große Fragezeichen bleibt zwischenzeitlich die Konditionenpolitik der Kreditinstitute bei Wohnkrediten. Diese müssen auf ihre Kosten achten, stehen aber auch in einem verschärften Konditionenwettbewerb, was in den nächsten Monaten zu interessanten Kreditangeboten bei Wohnkrediten führen dürfte.
Genauere Details zu Zins- und Kreditmarkttrends finden Sie in der beiliegenden Analyse. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
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Hagen Luckert
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Infina Kredit Index "Trotz geldpolitischer Wende - weiterhin günstige Wohnbaukredite"