Der nachhaltige Anstieg der Inflation bringt zunehmend mehr Haushalte an ihre Belastungsgrenze. Die Leistbarkeit von Wohnimmobilien ist durch die erhöhten Lebenshaltungskosten bereits stark gesunken. Hinzukommt noch der erhebliche Zinsanstieg, der Wohnbaukredite verteuert. So hat die EZB ihren Hauptrefinanzierungssatz bis 15. Dezember 2022 auf 2,50 % nach oben geschraubt – auf ein Niveau, welches zuletzt 2009 bestand. Der 3-Monats-Euribor stieg somit vom 30.09.22 bis 02.01.23 um 98,9 Basispunkte (1 Basispunkt ist ein hundertstel Prozentpunkt) auf 2,162 %. Gleichzeitig hoben die 12 Kreditinstitute der Marktstichprobe des IKI verstärkt ihre Margen an, wodurch sich variabel verzinste Kredite auf Quartalssicht in Summe dann um 105,4 Basispunkte auf durchschnittlich 3,389 % erhöhten.
Variable Kreditzinsen stark erhöht
Wie Kreditnehmer mit variabel verzinsten Krediten konkret betroffen waren, zeigt ein Jahresrückblick: Seit Jahresbeginn 2022 hat sich die effektive Rate für einen durchschnittlichen variabel verzinsten Wohnbaukredit in Höhe von 100.000 Euro bei 25 Jahren Laufzeit für gute Bonitäten von monatlich 369,05 auf 511,23 Euro, also um 142,18 Euro bzw. jährlich um 1.706,16 Euro verteuert. Angenommen es wären auf 25 Jahre noch 300.000 Euro ausständig, dann hätte sich der Schuldendienst annualisiert um 5.118,48 Euro verteuert. Die zugrundeliegenden Nominalzinsen stiegen nämlich in der abgelaufenen Jahresperiode von 0,586 auf 3,389 %, also um rund 2,803 Prozentpunkte.
Noch etwas stärker war im gleichen Zeitraum der durchschnittliche Zinsanstieg bei 10jährigen Fixzinskrediten, die sich nominal von 1,168 auf 4,023 % bzw. um 2,855 Prozentpunkte verteuerten. Für die effektive Rate, die auch Nebenkosten mitberücksichtigt, bedeutet dies bei einem Kredit in Höhe von 100.000 Euro eine monatliche Verteuerung von 397,28 auf 546,75 Euro, also um 149,47 Euro bzw. jährlich um 1.793,64 Euro.
Weniger Fixzinskredite und Halbierung des Wohnbaukreditmarktes
Wer nach der Einführung der strengeren Kreditvergabestandards (KIM-V) seit 1. August 2022 noch einen Wohnbaukredit bekommt, muss tiefer in die Tasche greifen und hat auch eine geringere Auswahl an Angeboten: Denn Kreditinstitute reduzieren ihre Palette an Fixzinskrediten zum Teil drastisch. Dies liegt insbesondere daran, dass Kreditinstitute die teils langfristigen Zinsrisiken nicht mehr übernehmen möchten bzw. die Kosten für die notwendige Refinanzierung bzw. Risikovorsorge zu hoch sind.
Diese Parameter führen zu einem starken Rückgang bei der Vergabe von Wohnbaukrediten. Ab August 2022 bewegten sich die Einbrüche in der Neuvergabe von Wohnbaukrediten gegenüber den Vorjahresmonaten zwischen 30,6 % (September) und 47 % (November). Mit zunehmender Zinshöhe hat sich die Neufinanzierungstätigkeit bis November 2022 somit nahezu halbiert.
Immobilienpreise bröckeln
Der heimische Wohnimmobilienmarkt hat laut dem von der OeNB veröffentlichten Wohnimmobilienpreisindex bereits im dritten Quartal 2022 seinen (zumindest vorläufigen) Peak erreicht. Im vierten Quartal erfolgte dann bereits ein Rückgang um 1,9 % auf 272,9 Punkte. Lag die jährliche Preissteigerung im zweiten Quartal noch bei 13,1 % folgte im dritten Quartal bereits eine Verlangsamung auf 10,8 %, ehe die Preisdynamik im vierten Quartal auf 5,2 % abgebremst wurde. Auffällig ist auch, dass neue Wohnungen zuletzt deutlich besser abschneiden als Bestandswohnungen. Eventuell werden bei älteren Immobilien bereits künftig anfallende energetische Sanierungsmaßnahmen und Investitionskosten eingepreist. ESG gewinnt auch am heimischen Immobilienmarkt immer mehr an Bedeutung.
Lichtblicke und Infina Kredit-Initiative für Jung und Alt
Der Markt für Wohnimmobilien und Wohnbaukredite befindet sich in einer Phase der Veränderung. Gerade im gegenwärtigen Kreditmarktumfeld bleiben Jungfamilien und ältere Kreditnehmer immer mehr auf der Strecke. Dies wurde auch von der Politik bereits erkannt. Daher ist in den nächsten Monaten, zunächst von dieser Seite, mit einer leichten Verbesserung der Rahmenbedingungen zu rechnen.
Und - die Infina-Kredit-Initiative für Jung und Alt bietet sowohl jüngeren Kreditnehmern als auch Senioren infolge des Zugangs zu über 120 Kreditinstituten im In- und Ausland, unter Einsatz künstlicher Intelligenz in der Angebotsselektion, maßgeschneiderte Finanzierungsangebote. Die Produkte der Kreditplattform des Verbunds der führenden Wohnbau-Finanzexperten in Österreich werden ständig aktualisiert und enthalten damit die passenden Finanzierungslösungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Für weitere Infos und Anfragen stehen Ihnen die Wohnbau-Finanz-Experten der Infina jederzeit gerne zur Verfügung.
Wohnbau-Finanz-Experten von Infina unterstützen beim Wohntraum
Auch in der aktuellen Phase, in der 10- und 15jährige Fixzinsbindungen meist bereits über 4 % p.a. kosten, haben die Wohnbau-Finanz-Experten von Infina Zugang zu interessanten Finanzierungsprodukten. Dazu zählen z.B. langfristige Fixzinssätze bis 35 Jahre, die aufgrund der inversen Zinskurve weiter relativ günstig sind. Interessant sind aber auch Bandbreitendarlehen. Diese variabel verzinsten Finanzierungen verfügen über eine Zinsobergrenze, und bieten daher ebenso Schutz bei Zinsanstiegen.
Mit dem direkten Zugang zu Kreditprodukten von über 120 Kreditinstituten und dem Einsatz künstlicher Intelligenz für die Selektion passender Angebote, identifizieren die Wohnbau-Finanz-Experten von Infina für ihre Kunden den besten Wohnkredit für den individuellen Bedarf. Mit Hilfe dieser Unterstützung bleibt der Wohnraum für viele Kunden trotz Hürden weiterhin leistbar.
Beiliegend finden Sie den aktuellen IKI samt einer Reihe von Hintergrundinformationen. Für Rückfragen und Interviews stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.
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Infina Kredit Index "Anstieg der Kreditzinsen und Trendwende am Immobilienmarkt"