Die Inflationsrate beschreibt die Entwicklung der Verbraucherpreise in einem gewissen Zeitraum. Hohe Inflation ist einerseits günstig für all jene, die einen laufenden Kredit zurückzahlen – da der reale Wert der Schulden sinkt. Andererseits kann eine zu hohe Inflationsrate zur Erhöhung der Zinsen bei variablen Finanzierungen wegen steigender Leitzinsen führen. Erfahren Sie hier die aktuelle Statistik der Inflation in Österreich und welche Auswirkungen diese auf Ihre private Wohnbaufinanzierung hat.
Die Inflationsrate beschreibt die Entwicklung der Preise für Waren und Dienstleistungen. Je höher die Inflation, desto stärker sind die Preise gestiegen. Um die Inflation zu berechnen, wird ein durchschnittlicher „Warenkorb“ zusammengestellt. Anhand dessen wird dann die Preissteigerung (z. B. innerhalb eines Jahres) berechnet: der sogenannte Verbraucherpreisindex (VPI).
Die Inflationsrate lag im November 2024 bei 1,9 % (Schnellschätzung, Jahresinflation seit November des Vorjahres, VPI, Basis 2020) und ist damit gegenüber dem Vormonat Oktober 2024 (1,8 %) leicht gestiegen. Im November 2023 hatte diese noch 5,3 % betragen.
Steigende Preise bedeuten im Umkehrschluss auch einen Wertverlust des Geldes. Für Inhaber eines Sparbuchs ist das bedauerlich – für Kreditnehmer bestehender Finanzierungen jedoch positiv: Denn in der Regel steigen mit der Inflation auch die Gehälter, die Kreditschulden bleiben jedoch gleich. Bei gleichbleibenden Zinsen (etwa im Fall einer Fixzinsbindung) lässt sich der Kredit dann leichter zurückzahlen. Die Europäische Zentralbank muss allerdings darauf achten, dass die Inflation nicht zu stark ansteigt – sie strebt einen Wert um die 2 % an. Geht die Entwicklung der Inflation zu stark nach oben, wird sie sukzessive die Leitzinsen anheben. Die Folge: Variabel verzinste bestehende Kredite sowie der Abschluss neuer Kredite verteuern sich. Sinkt die Inflation deutlich unter 2 %, so ist die EZB bestrebt, die Leitzinsen zu senken.
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Die Inflation in den letzten 25 Jahren hat sich – bis auf die jüngsten Entwicklungen – im Wesentlichen zwischen 0 und 3 % bewegt. Der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es somit in diesem Zeitraum gelungen, für weitgehende Preisstabilität zu sorgen. Ende 2021 setzte dann aber ein starker Inflationsanstieg ein und zwischen April 2022 und September 2023 befand sich die Inflation in Österreich konstant zwischen 6 und 12 %. Erst seit Oktober 2023 liegt diese wieder unter 6 %. Die historische Entwicklung der Inflation in Österreich sehen Sie in der beigefügten Grafik.
Die Inflationsstatistik zeigt, dass sich die Inflationsrate zwischen 2000 und 2021 in einem relativ engen Korridor bewegt hat. Zwar gab es Schwankungen nach unten (0,5 % durchschnittliche Inflation im Jahr 2009) und nach oben (3,3 % im Jahr 2011), dennoch hat die EZB im Wesentlichen das angestrebte Inflationsziel von 2 % erreicht.
Im Sommer 2021 begann jedoch eine Phase der Hochinflation, die zwischenzeitlich wieder rückläufig ist. Das zeigt sich auch an der durchschnittlichen Inflationsrate 2021, die auf 2,8 % kletterte, während sie im Vorjahr noch 1,4 % betrug.
Im Gesamtjahr 2022 betrug die Inflationsrate in Österreich dann 8,6 % und 2023 7,8 %. Die Gründe für die steigende Inflation sind vor allem in der Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krise und den daraus folgenden Maßnahmen zu suchen: Unterbrechungen der Lieferketten führten zu Produktionsausfällen und dementsprechend geringerem Angebot bzw. höheren Preisen. Zudem waren die Energiekosten deutlich gestiegen.
Wenn Sie derzeit einen laufenden Fixzinskredit mit Abschluss vor 2022 haben, dann profitieren Sie von der erhöhten Inflation. Denn mit der Inflation steigen erfahrungsgemäß auch die Gehälter, die Rückzahlungsrate Ihres Kredits bleibt aber gleich.
Anfang 2022 ist die Inflationsrate exorbitant angestiegen und erreichte im Januar 2023, mit 11,2 % – den Höchststand in den letzten 70 Jahren. Danach ist die Inflationsrate wieder gesunken und fiel erstmals im März 2023 mit 9,2 % wieder unter 10 %. Im dritten Quartal 2023 lag die Inflationsrate zwischen 6,0 % und 7,4 %. Darauf folgend im vierten Quartal 2023 verharrte die Inflationsrate immer konstant über 5 %. Nach 5,6 % noch im Dezember 2023 ist diese bis November 2024 wieder auf 1,9 % (Schnellschätzung) gesunken und liegt seit September 2024 erstmals seit langem wieder unter 2 %.
Die aktuelle Inflationsstatistik zeigt für 2023 Werte, die so hoch sind wie zuletzt in den 1960er-Jahren. Diese Preissteigerungen lassen sich zum einen auf Lieferketten-Unterbrechungen – eine Folge der Corona-Pandemie – zurückführen. Zum anderen verhinderte der Ukraine-Krieg dann seit Anfang 2022 zunächst eine Normalisierung der Preise: Steigende Rohstoff- und Energiepreise befeuerten die Inflation auf neue Höchststände.
Das Wirtschaftswachstum in Europa wird wegen der politischen Ereignisse aktuell stark eingebremst. Die Europäische Zentralbank (EZB) zögerte deshalb lange mit einer Erhöhung der Leitzinsen, die bei einer solch hohen Inflation eigentlich naheliegend gewesen wäre. Auch die wegen Corona erhöhte Staatsverschuldung in Europa spielt hier eine Rolle – denn Leitzinserhöhungen kommen die EU-Staaten teuer. Im Juli 2022 erfolgte dann die erste, dann acht weitere und zuletzt im September 2023 die zehnte Leitzinserhöhung in Folge durch die EZB. In ihren Sitzungen seit Oktober 2023 verzichtete die EZB auf weitere Leitzinserhöhungen und hatte den Leitzins unverändert belassen, da die Inflationsraten im Euroraum zwischenzeitlich deutlich gesunken waren. Im Juni, September und Oktober 2024 erfolgten dann drei Leitzinssenkungen um jeweils 0,25 %.
Auch wenn die Leitzinsen weiter sinken dürften, so ist mittelfristig nicht damit zu rechnen, dass diese wieder auf ein Nullzinsniveau zurückgehen. Bei sinkenden Leitzinsen werden zwar die Zinssätze für variable Kredite wieder sinken, aufgrund der derzeitigen inversen Zinskurve könnten die Zinssätze für Fixzinskredite Ende 2024 jedoch höher liegen als aktuell. Die Zinsdifferenz bei Neuabschlüssen liegt derzeit immer noch über 0,5 %, das heißt der Zinssatz für eine Wohnbaufinanzierung mit Fixzinssatz ist derzeit immer noch günstiger als bei einem variablen Zinssatz. Deshalb gilt: Je schneller Sie sich mit einem langjährigen Fixzinskredit absichern, desto sicherer sollten Sie langfristig damit aufgestellt sein.
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Mit 8,6 % Inflationsrate für das Gesamtjahr 2022 und 7,8 % Inflationsrate für das Gesamtjahr 2023 weist die Statistik der Inflation in Österreich Werte aus, die so viele Jahrzehnte nicht mehr zu sehen waren. Für das Jahr 2024 wird davon ausgegangen, dass die Inflation im Durchschnitt noch deutlich über 2 % liegt. Eine vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung im Juni 2024 veröffentlichte Prognose geht von einer voraussichtlichen Inflationsrate von 3,4 % für 2024 in Österreich aus.
Treiber der Teuerung ist aktuell der Dienstleistungssektor, welcher auf einem überdurchschnittlichen Niveau liegt. Die tatsächliche Inflation im Jahr 2024 ist letztendlich aber auch abhängig vom Handeln der EZB und den weiteren politischen Entwicklungen.
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Datenquelle: Statistik Austria
Bildquellen: Infina Grafik
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Meine Expertise im Bereich der Organisation und Ausbildung habe ich als Verwaltungsleiterin einer großen Genossenschaft in Südtirol erworben. Die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Unternehmen war für mich die beste Schule des Lebens. Seit 2013 leite ich das Finanzierungsservice der Infina. Mein hohes Qualitätsverständnis führte zur Gründung der Infina Academy, da es mein Anspruch ist, dass unsere Wohnbau-Finanz-Experten dazu befähigt sind, die beste Finanzierungsberatung in ganz Österreich anzubieten. Zudem ist mir wichtig, unsere Kunden über die aktuelle Zinsentwicklung zu informieren. Für mich persönlich sind Ehrlichkeit und die Bereitschaft für den Kunden alles zu tun das höchste Gebot.