Umweltfreundliche Heizung: Nachhaltige Heizlösungen für Ihr Zuhause

Wärmepumpe und Photovoltaikanlage
Autor: Mag. Elfi Stampfl
Kategorie: Immobilie
Datum: 11.09.2024

Eine umweltfreundliche Heizung ist wichtig, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, der Umwelt Gutes zu tun und gleichzeitig die Heizkosten im planbaren Rahmen zu halten. Wir zeigen, welche Optionen Ihnen offenstehen, wenn Sie sich für eine umweltfreundliche Heizung interessieren.


Das Wichtigste im Überblick

  • Umweltfreundliche Heizungen sind nachhaltig und langfristig finanziell vorteilhaft.
  • Der Umstieg auf eine moderne Heizung wird, wenn Sie derzeit noch mit Öl oder Gas heizen, erheblich gefördert. Die übrigen Kosten können mit einem Kredit für die Heizung gedeckt werden.
  • Es gibt verschiedene ökologische Heizmethoden, die auch bei Bestandsimmobilien nachgerüstet werden können.

Was ist eine umweltfreundliche Heizung?

Wenn es um eine umweltfreundliche Heizung geht, denken die meisten Menschen im ersten Moment an eine Wärmepumpe. Doch auch andere Technologien sind umweltfreundlich, etwa Biomasse und Solarthermie. Selbst eine Strom- bzw. Infrarotheizung kann umweltschonend eingestuft werden, sofern der Strom ökologisch erzeugt wird. Die Heiztechnologien haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und so stehen heute verschiedenste grüne Heizlösungen zur Verfügung.


Umweltfreundliche Heizsysteme im Überblick

Im nachfolgenden Abschnitt bieten wir Ihnen einen Überblick zu den diversen umweltfreundlichen Heizsystemen.

Wärmepumpe – Umweltfreundlich und effizient

Die Wärmepumpe ist derzeit eine sehr beliebte Form der Heiztechnologie. Besonders in Neubauten gilt sie als Standard. Vorteilhaft ist, dass eine umweltfreundliche Wärmepumpe auch zur Kühlung des Gebäudes genutzt werden kann. Die Energieeffizienz überzeugt und der Platzverbrauch ist gering. Achten Sie darauf, ein geräuscharmes Außengerät zu kaufen – so werden auch die Nachbarn nicht durch die neue Heizung gestört. Für den Betrieb der Wärmepumpe wird Strom benötigt. Daher ist die Wärmepumpe eine wirklich sicher CO2-neutrale Heizung, wenn Sie auch eine Photovoltaik-Anlage mit Stromspeicher vorhanden ist.

Solarthermie für umweltbewusstes Heizen

Solarthermie für die Heizung darf nicht mit einer Photovoltaik-Anlage verwechselt werden. Bei der Solarthermie wird die Kraft der Sonne genutzt, um Warmwasser zu erzeugen. Zusätzlich kann mit Solarthermie auch die Heizung unterstützt werden. Eine rein durch Solarthermie betriebene Heizung ist hingegen nicht sinnvoll möglich.

Biomasseheizung – Heizen mit erneuerbaren Energien

Bei einer Biomasseheizung können verschiedenste Stoffe verwertet werden.

Beispiele dafür sind:

  • Holzpellets
  • Holzschnitzel
  • Scheitholz
  • Sägenebenprodukte
  • Sonstige Holzreste, solange diese keine Nägel, Leime oder Ähnliches enthalten

Eine Hackschnitzelheizung bietet den großen Vorteil, dass in ihr diverse Rest- und Nebenprodukte sinnvoll genutzt werden. Holzrinde oder auch Sägespäne wären sonst kaum verwendbar, doch mit einer Biomasseheizung ist es möglich, aus diesen Stoffen wertvolle Energie zu gewinnen. Daher werden solche Heizungen besonders gerne bei landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt, wo ansonsten möglicherweise sogar Entsorgungskosten für gewisse Rohstoffe anfallen würden.

Die Biomasseheizungen können als CO2-neutral bezeichnet werden. Denn die Menge an Kohlenstoff, die durch die Verbrennung entsteht, entspricht in etwa der Menge an Kohlenstoff, welche die Pflanzen in ihrer Wachstumsphase selbst aufnehmen.

Elektroheizung – Umweltfreundlich, dank grüner Energie

Alte Elektroheizungen wurden in den letzten Jahren vor allem durch Infrarottechnologie abgelöst. Diese Heizpaneele können auch unauffällig montiert werden – beispielsweise in der Optik eines Bildes, das an der Wand hängt. Umweltfreundlich ist diese Form der Heizung, wenn es sich um ökologischen Strom handelt, also z.B. Strom, der mittels einer Photovoltaikanlage produziert wurde. Der große Vorteil einer Elektro- bzw. Infrarotheizung sind die geringen Anschaffungskosten. Allerdings ist der Stromverbrauch nicht zu unterschätzen und daher ist vorab eine genaue Wirtschaftlichkeitsrechnung zu empfehlen.

Gasheizung – Kann sie umweltfreundlich sein?

Biogas gilt als nahezu CO2-neutral und moderne Brennwert-Geräte erreichen einen guten Effizienzwert. Die meisten Gasheizungen sind jedoch absolut nicht umweltfreundlich. Das größte Problem stellt für Anwender meist der unberechenbare Gaspreis dar. Dieser ist (Stand: 09/2024) auch für die Zukunft kaum vorhersehbar. Gasheizungen sind jedenfalls keine empfehlenswerte Zukunftstechnologie und werden in Neubauten kaum mehr eingesetzt.


Umweltfreundliche Heizung im Altbau

Eine umweltfreundliche Heizung ist selbstverständlich auch in einem Altbau möglich. Wenn Sie unsicher sind, welche Option für Ihren Altbau am besten ist, können Sie eine professionelle Energieberatung in Anspruch nehmen.

Besonderheiten bei der Nachrüstung von Altbauten

Bei einem Altbau als Einfamilienhaus kann eine Wärmepumpe nachgerüstet werden. Diese wird typischerweise mit einer Fußbodenheizung kombiniert. Hierfür gibt es eigens besonders flache Lösungen, damit der Bodenaufbau nicht maßgeblich verändert werden muss. Die Besonderheit besteht bei Altbauten besteht vor allem darin, dass meist das ganze Heizsystem, also auch die Leitungen, getauscht werden müssen. Bei kleinen Altbauwohnungen ist es auch möglich, die Gasheizung abzuschließen und die Fläche mit einer Infrarotheizung zu erwärmen.

Fördermöglichkeiten für umweltfreundliche Heizsysteme im Altbau

Die wichtigste Förderung für eine umweltfreundliche Heizung im Altbau ist „Raus aus Öl und Gas“. Dadurch wird die Heizungsumstellung auch im Altbau besser leistbar.

Tipp: Details finden Sie in unseren Ratgebern: Energetische Sanierung der Heizung und Altbausanierung.


Kosten und Förderungen für umweltfreundliche Heizungen

Die Kosten für eine Wärmepumpe, inklusive Installation, liegen typischerweise zwischen 25.000 und 30.000 Euro. Die Förderung „Raus aus Öl und Gas“ übernimmt jedoch, je nach genauen Gegebenheiten, meist ca. 75 Prozent der Investitionssumme. Wenn der verbleibende Restbetrag für die fossilfreie Heizung trotzdem schwer finanzierbar ist, kann ein Kredit für die Heizung aufgenommen werden.

Tipp: Mehr dazu den Kosten in unserem Ratgeber: Energetische Sanierung: Welche Kosten fallen an?

Eine Umschuldung kann eine sinnvolle Alternative sein, um bestehende Kredite zu optimieren und gleichzeitig die Restkosten für eine umweltfreundliche Heizung, wie z.B. eine Wärmepumpe, nach Abzug der Förderungen besser finanzieren zu können. Sie können den Umschuldungsrechner nutzen, um verschiedene Kreditangebote zu vergleichen und das für Ihre Situation beste Finanzierungsmodell zu finden.

Umschuldung

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Die Heizkosten senken ist mit einer ökologischen Heizung jedenfalls möglich und so rechnet sich die Umstellung auf ein zeitgemäßes System langfristig jedenfalls. 


Vorteile einer umweltfreundlichen Heizung

Eine CO2-neurale Heizung ist nicht nur für die Umwelt sinnvoll, sondern bietet auch finanzielle Vorteile. Denn die Preise für Öl und Gas sind nicht nur hoch, sondern vor allem auch kaum vorhersehbar. Klimafreundliche Heizsysteme sind daher auf dem Vormarsch. Förderungen tragen dazu bei, dass energieeffiziente Heizungen leistbar sind. Jede Immobilie, in der eine zeitgemäße Heizungsmethode zur Anwendung kommt, gewinnt außerdem automatisch an Wert. Deshalb ist der Heizungstausch nicht nur eine ökologisch sinnvolle, sondern auch finanziell vorteilhafte Entscheidung.


Zukunftsfähige Heizlösungen – Trends und Innovationen

Das wichtigste Zukunftsthema im Energiesegment lautet: Heizen ohne fossile Brennstoffe. Das wird, dank zukunftsfähiger Heizungssysteme, auch erreichbar sein.

Energieautark heizen ist ebenfalls beliebt, doch das wird gerne auch noch mit Holzheizungen verbunden. Der ökologische Fußabdruck dieser Heizmethode ist umstritten, da Kohlenstoff freigesetzt wird, aber umgekehrt der nachwachsende Rohstoff Holz auch CO2 absorbiert. Moderne Heizsysteme für die Umwelt spielen künftig jedenfalls eine bedeutende Rolle, um den Klimawandel zu bremsen.

Neue Technologien und Materialien

Innovative Dämmmaterialien und immer bessere Wandaufbauten führen dazu, dass der Heizbedarf bei Neubauten sinkt. Allerdings wird auch die Gebäudekühlung zum immer wichtigeren Thema. Deshalb sind Heizsysteme, die auch kühlen können, besonders beliebt.

In etwas fernerer Zukunft ist damit zu rechnen, dass weitere neue Heiztechnologien auf den Markt kommen werden – beispielsweise Wasserstoffheizungen, die derzeit zwar schon verfügbar, aber erst wenig effizient sind.

Integration von Smart-Home-Technologien

Umweltfreundliche Heizsysteme lassen sich ideal mit Smart-Home-Technologien verknüpfen. Dadurch wird es möglich, die vorhandene Energie optimal zu nutzen. Am besten zeigt sich das anhand eines konkreten Beispiels:

Eine PV-Anlage erzeugt Strom. Per App wird festgelegt, dass zuerst der aktuelle Eigenbedarf zu decken ist und anschließend der Stromspeicher gefüllt werden soll. Es wird geregelt, dass – sofern der Stromspeicher voll ist – per überschüssigem Strom das Warmwasser im Pufferspeicher erhitzt werden soll. Zusätzlich kann gesteuert werden, dass (sofern gerade nicht ständig geheizt werden muss), die Fußbodenheizung zu Zeiten eingeschalten wird, zu denen die PV-Anlage gerade Strom produziert.

So werden Energieproduktion und Verbrauch optimal abgestimmt, sofern es die äußeren Gegebenheiten (Sonne, Kälte) erlauben.

Tipp: Mehr dazu in unserem Ratgeber: Intelligentes Wohnen: Die Zukunft des Wohnens.


Tipps zur Heizungsmodernisierung und für den Neubau

Beim Hausbau ist die Wahl einer umweltfreundlichen Heizung eine Selbstverständlichkeit. Meist bietet sich die Nutzung einer Wärmepumpe an, doch je nach Gegebenheit können auch andere Heizungsmethoden praktikabel sein.

Wichtig ist, vorab einige Fragen genau zu bedenken:

  • Wie viel Platz ist für das Außen- und Innengerät vorhanden?
  • Wie nahe sind die nächsten Fenster und die Nachbarhäuser zum Außengerät?
  • Sollte eventuell ein extra leises Gerät erworben werden?
  • Gibt es zusätzlich die Möglichkeit, mit dem Heizgerät auch zu kühlen?

Bei Bestandsobjekten lohnt sich die Heizungsmodernisierung für mehr Nachhaltigkeit auch finanziell. Denn wer heute noch eine Öl- oder Gasheizung hat, profitiert derzeit erheblich von hohen Förderungen für die Heizungsumstellung. Ein Haus umweltfreundlich heizen bedeutet auch, eventuell sogar energieautark heizen zu können. Das ist beispielweise möglich, indem eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher kombiniert wird. So kann zumindest weitgehende Autarkie erreicht werden.


Die beste Wahl für eine umweltfreundliche Heizung

Durch die Effizienzsteigerungen moderner Heizungstechnologien lohnt sich häufig sogar ein Kredit für die Heizung. Dank der breiten Förderangebote sind jedoch die Kosten, die Sie selbst beim Heizungstausch übernehmen müssen, überschaubar. Grüne Heizlösungen schonen die Umwelt und sorgen, bei ganzheitlichen Systemen, für mehr Unabhängigkeit, weniger Verbrauch und somit auch niedrigere Betriebskosten. Ein Umstieg auf eine effiziente Heizung lohnt sich somit doppelt – für Ihr Budget und für die Umwelt.


Weitere Fragen

Bei den meisten Einfamilienhäusern ist die Kombination aus einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage die beliebteste Lösung. Der Platzverbrauch ist gering und der Strom, der für die Wärmepumpe benötigt wird, kann per PV-Anlage erzeugt werden.

Ja. Beispielsweise in Form einer Wärmepumpe oder, bei kleinen Altbauwohnungen, mit Infrarotpaneelen.

Die Kosten sind von der Form der Heizung, der bisherigen Heizmethode und der Höhe der Förderung abhängig. Ohne Berücksichtigung von Fördermitteln sind jedoch jedenfalls über 15.000 Euro für eine neue Heizung einzuplanen. Muss z.B. auch erst eine Fußbodenheizung nachträglich eingebaut werden, können die Kosten auch wesentlich höher ausfallen.

Durch die „Raus aus Öl und Gas“ Initiative gibt es in Österreich derzeit hohe Förderungen für die Umstellung alter Heizungen auf zeitgemäße, ökologische Heizsysteme.

Bildquellen: Gerd / Adobe Stock, Rafa Jodar / Adobe Stock, contrastwerkstatt / Adobe Stock
Rechtshinweise zu unseren Ratgebern finden Sie in unserer Verbraucherschutzinformation.


Über den Autor: Mag. Elfi Stampfl
Position: Prokuristin

Meine Expertise im Bereich der Organisation und Ausbildung habe ich als Verwaltungsleiterin einer großen Genossenschaft in Südtirol erworben. Die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Unternehmen war für mich die beste Schule des Lebens. Seit 2013 leite ich das Finanzierungsservice der Infina. Mein hohes Qualitätsverständnis führte zur Gründung der Infina Academy, da es mein Anspruch ist, dass unsere Wohnbau-Finanz-Experten dazu befähigt sind, die beste Finanzierungsberatung in ganz Österreich anzubieten. Zudem ist mir wichtig, unsere Kunden über die aktuelle Zinsentwicklung zu informieren. Für mich persönlich sind Ehrlichkeit und die Bereitschaft für den Kunden alles zu tun das höchste Gebot.

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