Nachhaltig eigenen Strom zu erzeugen und damit unabhängig von steigenden Energiepreisen werden – mit der Investition in die Photovoltaik-Technik ist dies möglich. Außerdem tragen Sie damit zur Energiewende in Österreich bei und sichern sich auf Dauer eine günstige Stromversorgung. Doch bevor Sie in eine Photovoltaik-Anlage investieren, haben Sie sicherlich eine Menge Fragen: Wie hoch sind die Anschaffungskosten sowie laufende Kosten? Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit aus? Welche Förderungen gibt es für Photovoltaik in Österreich? In diesem Beitrag sind die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.
Nachhaltiges Bauen und ein verantwortungsvoller Umgang mit den begrenzt vorhandenen Ressourcen sind mit die aktuell und zukünftig wichtigsten Themen im Bereich Immobilien.
Die Anschaffungskosten für eine PV-Anlage liegen in Österreich bei durchschnittlich 1.500 – 2.000 Euro pro kWp (Leistungsmaß Kilowatt-Peak).
Die Amortisationszeit beträgt durchschnittlich etwa 10 Jahre, wobei von einer Lebensdauer von über 20 Jahren ausgegangen werden kann.
Es kann mit einer durchschnittlichen Rendite von 3 - 5 % jährlich gerechnet werden, wobei diese stark davon abhängt, ob der Strom selbst genutzt wird.
PV-Anlagen werden mit bis zu 285 Euro pro kWp gefördert.
Geeignete Anbringungsorte sind neben Dächern auch Balkongeländer, Fassaden und Freiflächen.
Zusätzlich erhöht eine PV-Anlage den Wert Ihrer Immobilie, was bei einem eventuellen Verkauf ein wichtiger Faktor sein kann.
Auch die Umwelt profitiert, da durch den Einsatz von Photovoltaik der CO₂-Ausstoß erheblich reduziert wird.
Photovoltaik: Kosten für die Anschaffung
Wenn Sie in Österreich ein Haus bauen oder kaufen, kann eine Solaranlage und die damit verbunden Kosten ein Thema sein. Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie hoch die Photovoltaik-Kosten in Österreich sind, gibt es nicht. Diese sind von zahlreichen Faktoren abhängig. An einer individuellen Fachberatung und dem Vergleich von verschiedenen Angeboten werden Sie bei dieser Investition nicht vorbeikommen.
Grundsätzlich sind die Anschaffungskosten einer Photovoltaik-Anlage ("PV-Anlage") abhängig von Flächengröße, der Montageart und der Qualität der verbauten Technik. Die Fixkosten fallen dabei in Relation zur steigenden Größe der Anlage. So bewegen sich die Solaranlage Kosten für Einfamilienhäuser mit einer Leistung von 5 kWp in einer Preisspanne von 5.000 bis 10.000 Euro. Wird zusätzlich ein Stromspeicher in passender Größe ergänzt, müssen ca. 5.000 bis 10.000 Euro zusätzlich eingeplant werden. Eine inselfähige 10kwp-Anlage, die auch bei einem Blackout funktioniert und über einen passenden Speicher verfügt, kostet inklusive Montage mindestens 23.000 Euro. Die Kosten für die PV-Module sind dabei nur ein Faktor. Kostentreiber sind auch die Unterkonstruktion, die benötigte Verkabelung, Wechselrichter und vor allem der Stromspeicher, wobei Speicher und Wechselrichter häufig bereits als ein gemeinsames Element angeboten werden.
Komponenten für 10 kwp-Anlage
Kosten (Indikation)
PV-Module
3.000 – 7.500 Euro
Wechselrichter inkl. ca. 12KW Speicher
6.000 – 16.000 Euro
Verkabelung, Unterkonstruktion und Zubehör
2.000 – 5.000 Euro
Montage
Ca. 2.500 Euro
Haus-Elektrik (Notstromumschaltung, etc.)
variabel
Was bedeutet kWp?
Kilowatt-Peak oder kurz kWp ist die Maßeinheit für die Leistung einer Photovoltaik-Anlage. Sie gibt an, welche Höchstleistung in Kilowatt (kW) eine PV-Anlage erreichen kann. Nicht zu verwechseln sind kWp mit Kilowattstunden (kWh), welche die durch die Anlage erzeugte Strommenge/ Energie pro Stunde angibt.
Der Zusammenhang zwischen kWp und kWh anhand eines Beispiels:
Mit 1 kWp lassen sich etwa 1.000 kWh Strom jährlich erzeugen (bei einer Dachfläche von etwa 4 – 9 m²).
Wenn Sie sich mit der Rentabilität einer Solaranlage befassen, so müssen die laufenden Kosten einer Photovoltaikanlage ebenfalls berücksichtigt werden. Die Betriebskosten einer PV-Anlage werden wesentlich von drei Positionen bestimmt: Wartung, Versicherung und Zählermiete. Etwa 300 Euro im Jahr können Sie für diese drei Betriebskostenpunkte kalkulieren.
Wartung und Reinigung: Es ist ratsam, direkt bei Montage einen Wartungsvertrag mit einem Fachmann zu vereinbaren, welcher Ihre Anlage jährlich bzw. jedes zweite Jahr reinigt und für die Instandhaltung sorgt. Hierfür sind etwa 200 Euro pro Wartung/ Reinigung zu erwarten. Wenn die Anlage unkompliziert zugänglich ist, kann diese auch von Ihnen selbst regelmäßig einfach mit einem feuchten, nicht kratzenden Schwamm gereinigt werden.
Versicherung: Sie können Ihre Photovoltaik-Anlage gegen Schäden bspw. durch Sturm, Hagel, Feuer, Schneedruck, etc. versichern. Die Kosten bewegen sich dabei je nach gewähltem Tarif in etwa zwischen 50 und 200 Euro jährlich. Manche Versicherungen inkludieren PV-Anlage bei der Gebäudeversicherung.
Zählermiete: In der Regel kommt noch die Zählermiete des Stromnetzbetreibers hinzu, welche zwischen 30 – 50 Euro pro Jahr beträgt.
Muss ich für eine Photovoltaikanlage Steuern zahlen? Nein, wenn Sie als Privatperson eine PV-Anlage kaufen, fällt 01.01.2024 keine Mehrwertsteuer mehr an. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Photovoltaik: Steuer in Österreich“
Preisbeispiel: Kosten der Solaranlage für ein Einfamilienhaus
Für eine Anlagenleistung von 1 kWp wird eine Fläche von etwa 4 – 9 m² benötigt. Nimmt man die Durchschnittsfläche von 7 m² und die durchschnittliche Leistung für ein Einfamilienhaus von 5 kWp, so ergibt sich eine Fläche von 35 m². Pro kWp können Sie einen Richtwert von durchschnittlich 1.850 Euro inkl. Montage ansetzen, woraus ein Grundpreis von 9.250 Euro für die PV-Anlage entsteht. Oft entstehen noch zusätzliche Kosten für Kleinmaterial oder technisch notwendige Vorbereitungsarbeiten. Beispielsweise, wenn erst die nötigen Verkabelungen auf das Hausdach geführt werden müssen oder ein Wechselrichter einer bestimmten Marke verbaut werden soll.
Leistung
5 kWp
Dachfläche
35 m²
Kosten/ kWp
1.850 Euro/ kWp
Gesamtkosten
1.850 Euro*5 = 9.250 Euro
Nach wie vielen Jahren lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?
Die Zeitspanne, bis die PV-Anlage die Investitionskosten erwirtschaftet hat (Amortisationszeit), hängt von der Höhe der Investitionskosten, dem Ertrag bzw. die Vergütung der produzierten Energieleistung sowie einer möglichen Förderung der PV-Anlage durch Bund, Länder und Gemeinden ab. Die übliche Amortisationszeit einer Photovoltaik-Anlage in Privathaushalten beträgt ca. 10 – 12 Jahre (bei durchschnittlich 1.000 Sonnenstunden/ Jahr).
Dies ist aber nur ein Richtwert, denn Sie können die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage durchaus selbst steuern. So wird die Leistung maßgeblich durch die Dachneigung und Ausrichtung (idealerweise in Richtung Süden) sowie die regelmäßige Wartung bestimmt. Außerdem spielen die Sonneneinstrahlung sowie die Anzahl der Sonnenstunden eine große Rolle und ob Sie den Strom selbst verbrauchen oder ins Netz einspeisen. Denn gerade, wenn der Strompreis hoch ist, rechnet sich eine PV-Anlage noch schneller als erst in 10 Jahren, wenn Sie viel Strom selbst verbrauchen. Dadurch muss weniger teurer Strom eingekauft werden und die Rentabilität der PV-Anlage verbessert sich weiter. Deshalb lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage besonders, wenn Sie z.B. eine Wärmepumpe zur Beheizung Ihres Eigenheims verwenden oder aus anderen Gründen einen hohen Anteil des produzierten Stroms selbst verbrauchen.
Der bedeutendste Einflussfaktor ist daher tatsächlich der Strompreis, der sich jedoch kaum vorhersagen lässt. Je höher der Preis, desto relevanter ist die Einsparung, die Sie dank des selbst produzierten Stroms realisieren. Ein höherer Strompreis führt auch zu einer entsprechend besseren Einspeise-Vergütung für überschüssigen Strom, den Sie nicht selbst nutzen können.
Mit welcher Einsparung kann man rechnen?
Neben der Kostenfrage interessieren sich Besitzer von Solaranlagen für die Fragen: Mit welcher Stromkosteneinsparung kann ich rechnen und welchen Gewinn erwirtschaftet meine Anlage nach der Amortisationszeit? Auch hier ist die Antwort abhängig von der Ausrichtung, den Gesamtkosten, dem Eigenverbrauch, der Wartung, dem zu erwartendem Ertrag und vor allem dem Strompreis, den Sie für den Bezug von Strom bezahlen müssten.
Über ihre gesamte Lebensdauer erwirtschaftet eine Photovoltaik-Anlage eine Rendite von rund 5 % jährlich. Den erzeugten Strom können Sie entweder für Ihren Haushalt nutzen oder ins österreichische Stromnetz einspeisen lassen. Die Tarife für die Einspeisevergütung variieren je nach Anbieter deutlich und sollten daher tagesaktuell verglichen werden.
Ein Beispiel zum Einsparungspotenzial:
Eine PV-Anlage mit 16 m² Kollektorfläche versorgt Ihr Zuhause und kann sowohl zu Warmwassererwärmung als auch zur Heizungsunterstützung diesen. Die jährliche Einsparung der Energiekosten beträgt je nach Sonneneinstrahlung ungefähr zwischen 350 und 900 Euro, abhängig davon, wie teurer Sie den Strom bisher eingekauft haben. Ein schöner Umwelteffekt: die CO2-Einsparungen betragen bei diesen Werten etwa 2 Tonnen / Jahr.
Photovoltaik-Förderung in Österreich
Bis Ende 2023 gab es österreichweit eine Förderung für Investitionskosten in PV-Anlagen, die nun jedoch abgelaufen ist. Sie können sich allerdings zusätzlich auf Gemeinde-Ebene informieren, ob es hier einmalige Zuschüsse gibt. Ebenso bestehen auf Landesebene weiterhin teilweise Förderungen. Statt der bisherigen Förderung der Investitionskosten, wurde ab 01.01.2024 die Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen gestrichen, wodurch die Anschaffungskosten verringert werden sollten.
Förderungen der Bundesländer
Auf Landesebene gibt es verschiedene Programme für die PV-Förderung Solaranlage. So umfasst beispielsweise die Photovoltaik-Förderaktion der Stadt Wien folgende Unterstützung:
Förderfähig sind PV-Anlagen natürlicher und juristischer Personen.
Gefördert werden neu installierte Auf-Dach-Anlagen mit mindestens 800 Volllastunden bzw. vertikale PV-Anlagen mit mindestens 500 Volllastunden im Jahr. Die Einspeisung ins öffentliche Netz muss möglich sein.
Der Fördersatz beträgt für Anlagen
bis 100 kWp: 250 Euro/ kWp
über 100 kWp (Obergrenze 500 kWp): zusätzlich 200 Euro/ kWp.
Die maximale Fördersumme ist auf höchstens 30 % der förderfähigen Kosten (unter Abzug der Erlöse der Jahre 1 bis 5) begrenzt.
Klima- und Energiefonds
Der Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung unterstützte die Kosten einer Solaranlage mit einer Förderung. Dieses Programm der Förderungen ist ausgelaufen und kann 2024 nicht mehr beantragt werden.
AWS Investitionsprämie
Die aws Investitionsprämie war eine Förderung für Solaranlagen vom Bund. Sie sollte die österreichische Wirtschaft unterstützen und war mit der ÖMAG-Förderung kombinierbar. Auch dies Förderung ist ausgelaufen und steht für Neuanträge 2024 nicht mehr zur Verfügung.
Förderungen der ÖMAG
Auch die Ökostromabwicklungsstelle (ÖMAG) bietet immer wieder zeitlich befristet einen Investitionszuschuss für PV-Anlagen und Stromspeicher an. Für 2024 sind derzeit keine Fördercalls angesetzt.
EAG Abwicklungsstelle
Am 23.03.2023 starteten die EAG-Investitionszuschüsse für Photovoltaik-Anlagen und Stromspeicher. Der Andrang auf Photovoltaik-Anlagen verstärkte sich in den vergangenen Jahren, daher reagierte die Regierung mit einer Förderoffensive. Die Anträge werden nach dem "First-Come-First-Serve" Prinzip vergeben. Daher sollten Sie sich vor Beginn des jeweiligen Fördercalls bereits umfassend informiert haben und direkt zum Startzeitpunkt des Fördercalls aktiv werden.
Fördercalls:
Ab dem 1. Januar 2024 gilt gemäß § 28 Abs. 62 UStG 1994 für die Lieferung, den Erwerb, die Einfuhr und Installation von Photovoltaikmodulen ein befristeter Nullsteuersatz. Das bedeutet, dass auf diese Leistungen keine Umsatzsteuer mehr anfällt. Der nächste und letzte Fördercall für Photovoltaikanlagen im Jahr 2024 findet vom 9. bis 23. Oktober statt. Anträge können auf eag-abwicklungsstelle.at eingereicht werden. Das Budget wurde auf 600 Millionen Euro aufgestockt (Stand: 20.09.2024).
Entwicklung der Photovoltaik-Kosten in den letzten Jahren
Photovoltaik zählt zu den stark wachsenden Branchen in Österreich. Die Photovoltaik-Kosten haben sich im Laufe der letzten 15 Jahren grundsätzlich reduziert. Im Jahr 2006 lag der Preis noch bei etwa 5.000 Euro/ kWp. Doch seit 2021 stiegen die Kosten wieder deutlich. Grund hierfür sind Lieferschwierigkeiten (Module und Wechselrichter stammen meiste aus Asien), die höheren Transportkosten und die enorme Nachfrage. Seit Anfang 2023 gehen die Preise für PV-Module wieder zurück, während die Kosten für Speicher und Wechselrichter auf hohem Niveau stagnieren.
Für das Jahr 2024 wird davon ausgegangen, dass die Kosten für PV-Anlagen weiter sinken. Die Preise für Module sind bereits etwas zurückgegangen und zusätzlich entfällt nun die Mehrwertsteuer. Da es, abseits der Steuerbegünstigung, keine österreichweite Förderung für PV-Anlagen für Private gibt, könnte die Nachfrage zurückgehen und es so zu weiteren Kostensenkungen kommen.
Photovoltaik: Preise der einzelnen Komponenten
Um einen Überblick zu den Photovoltaik Kosten zu bekommen, sind nachfolgend wesentliche Komponenten beschrieben. Aber auch das Herstellungsland und die preislichen Unterschiede zwischen den Anbietern spielen eine tragende Rolle.
Solarmodule
Die größte Kostenposition einer Solaranlage sind die Solarmodule, welche auf dem Dach angebracht werden, um möglichst viel Sonneneinstrahlung einzufangen und in Gleichstrom umwandeln zu können. Sie werden auch PV-Paneele, PV-Module oder Solar-Paneele genannt. Hierfür muss für ein Einfamilienhaus mit 5kWp-Anlage mit ca. 3.000 bis 8.000 Euro gerechnet werden. Die Preise für ein Modul variieren je nach Beschaffenheit, Größe, Leistung und Art.
Wechselrichter
Ein Wechselrichter wandelt den von Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, damit dieser ins Hausnetz bzw. öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Auch hier hängen die Preise von den technischen Spezifikationen und dem Hersteller ab. Sie können mit etwa 2.000 bis 5.000 Euro für einen Wechselrichter rechnen.
Haus-Elektrik und Sicherheitskomponenten
Photovoltaik-Anlagen benötigen neben einer fachgerechten Montage außerdem besondere Sicherheitsmaßnahmen. Hierzu zählen die Installation von Trennschalter, Feuerwehrschalter und Überspannungsschutz für die Stromableitung bei Blitzeinschlag. Je nach Zustand der Hauselektronik sind ggf. einzelne Teile zu erneuern, wie z. B. ein Stromzähler.
Verkabelung
Die Verkabelung ist bei einer Photovoltaik-Anlage nicht zu vernachlässigen, da diese eine wichtige Rolle spielt und sämtlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Es lohnt sich also für Kabel und Stecker auf eine entsprechende Qualität zu achten, um langfristig Freude an der Solaranlage zu haben und frühzeitige Reparaturen zu vermeiden.
Insgesamt können Sie für Verkabelung und Kleinteile inkl. Zubehör ca. 1.000 – 3.500 Euro kalkulieren.
Montage
Für die Montage einer Solaranlage ist es ratsam die Leistung eines Profis in Anspruch zu nehmen, damit es bei der Sicherheit und Gewährleistung zu keinen Problemen kommt. Durchschnittlich können Sie hierfür mit rund 2.500 Euro rechnen, wobei die Montagekosten je nach Anlagengröße und -art sowie Beschaffenheit des Aufstellungsorts deutlich schwanken können.
Der gängigste Aufstellungsort ist das Dach. Ist das bestehende Dach aber bereits in die Jahre gekommen und dadurch die Statik durch zusätzliche Belastung beeinträchtigt, kann in Erwägung gezogen werden das Dach zu erneuern oder - bei genügend Grundstücksfläche - über eine Freifeld-Solaranlage nachzudenken.
Unter Umständen können folglich Zusatzkosten entstehen, die auf den ersten Blick nichts mit der eigentlichen PV-Anlage zu tun haben.
Photovoltaik-Speicher
Eine optionale Ergänzung zur PV-Anlage ist ein Solarstromspeicher, welcher überschüssige Energie an Sonnenzeiten speichert und bspw. an stark bewölkten Tagen oder nachts für den Eigenverbrauch zur Verfügung stellt. Ebenso kann dieser eingesetzt werden, wenn Sie Ihr Hybrid- oder Elektrofahrzeug mittels des PV-Speichers aufladen wollen.
Je nach Kapazität, Entladungstiefe etc. bewegen sich die Preise hierbei zwischen 7.000 und 30.000 Euro. Es lohnt sich aber bei der Anschaffung der PV-Anlage zumindest die spätere Nachrüstung eines Speichers einzuplanen, denn Experten zufolge werden die Preise für Solarstromspeicher in den nächsten Jahren fallen, sodass diese bald zur Standardausstattung einer Photovoltaik-Anlage gehören könnten.
Vielleicht lässt sich Ihre PV-Anlage größtenteils durch eine Einsparung im Rahmen einer Umschuldung bezahlen. Kalkulieren Sie jetzt Ihre persönliche Ersparnis:
Funktion einer Photovoltaik-Anlage kurz erklärt
Bei der Funktion einer Photovoltaik-Anlage handelt es sich um die direkte Umwandlung von Licht- bzw. Sonnenenergie in elektrische Energie. Licht fällt auf Solarzellen, welche zu größeren Solarmodulen verschaltet sind, wodurch Elektronen angeregt werden bzw. Spannung entsteht und Gleichstrom erzeugt wird. Mithilfe eines Wechselrichters wird der erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Je höher die Sonneneinstrahlung ist, bspw. an besonders sonnigen Tagen, desto mehr Solarstrom wird durch die PV-Anlage produziert.
Installation von Photovoltaik-Anlagen und Netzanschluss
Seitens des Bundesverbands Photovoltaik Austria wurde im Sommer 2023 eine "Neue Handlungsanleitung für die Errichtung von PV-Anlagen" veröffentlicht. Mit der Schwerpunktsetzung Netzanschluss kann diese kostenfrei heruntergeladen werden.
Dieser Leitfaden zielt darauf ab, den Prozess des Netzanschlusses von PV-Anlagen zu erleichtern und als nützliches Werkzeug für alle Beteiligten zu dienen. Die Handlungsanleitung für die Errichtung von PV-Anlagen bietet zukünftigen Netzbenutzern eine schematische Übersicht über alle Schritte, von der Projektentwicklung bis zum Betrieb. Im Leitfaden werden gesetzliche Fristen und rechtliche Grundlagen behandelt, wobei der Fokus auf dem Netzanschluss liegt. In getrennten Abschnitten finden Sie auch Details zu den unterschiedlichen Prozessen sowie zu den relevanten Normen und Richtlinien.
Während die Montage teils in Eigenleistung erfolgen kann, muss der Anschluss der PV-Anlage selbstverständlich von einem Elektriker durchgeführt werden, der die gesamte Anlage prüft und abnimmt.
Welcher Ort eignet sich für eine Photovoltaik-Anlage?
Eine geeignete Fläche auszuwählen, gehört zu den ersten Punkten bei der Planung einer PV-Anlage. Klassischerweise werden Solaranlagen auf Dächern angebracht. Doch welche Orte eignen sich außerdem? Gibt es jeweils Vor- und Nachteile? Erfahren Sie hierzu mehr.
Photovoltaik am Dach
Dächer sind der ideale Ort für PV-Anlagen, da die Flächen ohnehin vorhanden sind und meist für keine anderen Zwecke genutzt werden. Aufgrund der Positionshöhe ist die Verschattung in der Regel gering, wodurch die maximale Ausschöpfung der Sonnenenergie möglich ist.
Nichtsdestotrotz ist es wichtig den Neigungswinkel, die Ausrichtung und die Art des Daches (Spitz-, Schräg- oder Flachdach) bei der Planung zu beachten. So wird ein optimaler Ertrag erzeugt, wenn ein Schrägdach mit etwa 30° Neigungswinkel südlich ausgerichtet ist und die Sonneneinstrahlung senkrecht auf die Solarzellen trifft.
Photovoltaik am Balkongeländer
Wenn Sie die etwas gewöhnungsbedürftige Optik nicht stört, so sind solare Balkongeländer eine Alternative zur klassischen Dachmontage. Die Funktionsweise bleibt die gleiche, auch wenn es sich dabei um eine kleinere Version einer PV-Anlage handelt und die Nutzung von Sonnenenergie in Wohnungen ermöglicht. Aufgrund des steilen Neigungswinkels und der meist kleineren Kollektorfläche, erzeugen solare Balkongeländer in der Regel weniger Energie als auf dem Dach. Die Montage für Photovoltaik am Balkon gestaltet sich hingegen, dank der besseren Zugänglichkeit, einfacher.
Photovoltaik an der Fassade
Eignet sich das vorhandene Dach aufgrund einer zu steilen bzw. flachen Neigung oder anderweitigen Nutzung (Dachterrasse, Bepflanzung, etc.) nicht für eine Solaranlage, kann auch die Hausfassade als Anbringungsort dienen. Was bei privaten Immobilien noch selten zu sehen ist, kommt bei Hochhäusern und Gewerbeimmobilien immer häufiger zum Einsatz. Im Vergleich zu Dächern haben Fassaden den Nachteil, dass etwa 20 – 30 % weniger Sonnenenergie wegen den abfallenden Wänden und dem damit ungünstigeren Einfallswinkel erzeugt wird. Zusätzlich sind die Kosten für Fassadenmontagen oft höher und es muss statisch geprüft werden, inwiefern die Montage zulässig ist.
Photovoltaik auf dem Boden
Verfügt man über genügend Freiflächen lohnt sich unter Umständen eine PV-Anlage auf dem Boden. Vorteile gegenüber der Dachmontage sind die leichte Zugänglichkeit für Installation und Wartung sowie die Möglichkeit lichthemmende Schneemassen im Winter freizuräumen. Außerdem kann der Einfallswinkel und die Ausrichtung optimiert werden, da das Gestell für die Module frei gestaltet werden kann. Eine Montage auf dem Boden eignet sich aber nur, wenn keine Bäume oder sonstige hohe Objekte die direkte Sonneneinstrahlung beeinträchtigen. Vorab muss geprüft werden, ob die Anlage durch die Baubehörde genehmigt werden kann und welche Auflagen seitens der Behörde erteilt werden (z.B. Einzäunung, Blendgutachten, etc.), da diese Vorgaben typischerweise relevante Zusatzkosten verursachen.
FAQs zu Photovoltaik in Österreich
Ein Solarstromspeicher lohnt sich vorwiegend dann, wenn der erzeugte Strom auch selbst und zu jeder Tages- oder Nachtzeit verbraucht wird. Je mehr Eigenverbrauch benötigt wird und je geringer die Einspeisevergütung wird, desto eher lohnt sich ein Stromspeicher, dessen Anschaffung sich nach rund 10 bis 15 Jahren rechnen kann.
Die Anschaffungskosten für eine 10 kWp-Photovoltaikanlage (ohne Speicher) liegen je nach technischen Details und Anbieter zwischen 12.000 – 20.000 Euro.
Derzeit gibt es keine österreichweite einheitliche Förderung für PV-Anlagen, doch seit 01.01.2024 fällt beim Kauf einer PV-Anlage keine Mehrwertsteuer an, wodurch die Anschaffungskosten verringert wurden.
Die durchschnittliche Lebensdauer einer Solaranlage liegt bei etwa 20 – 30 Jahre. Wenn einzelne Komponenten ausgetauscht werden, kann sich die Lebensdauer entsprechend erhöhen und die Anlage ist in der Lage noch lange weiter Strom zu produzieren.
Die benötigte Fläche für 1 kWp beträgt zwischen 4 – 9 m2. Um den Energieverbrauch eines durchschnittlichen Einfamilienhauses (vierköpfige Familie) zu decken und überschüssige Energie einspeisen zu können, sollte die Photovoltaik-Anlage eine Leistung von mindestens 5 kWp erreichen und somit eine Fläche von 20 - 45 m² betragen.
Photovoltaik: Attraktive Rendite möglich
Im langfristigen Vergleich sind die Kosten für Photovoltaikanlagen deutlich gesunken. Ungefähr seit 2021, stieg die Nachfrage enorm an. Gleichzeitig kam es pandemiebedingt Produktionsverzögerungen und Lieferschwierigkeiten. Zu den Lieferengpässen kommt auch noch der Faktor, dass die Transportkosten deutlich gestiegen waren. Daher zogen die Preise für PV-Anlagen seit damals wieder deutlich an. Doch seit Anfang 2023 scheinen die gröbsten Turbulenzen überwunden und die PV-Module selbst sind wieder etwas günstiger verfügbar. Teuer bleiben hingegen Stromspeicher und Wechselrichter. Seit 2024 fällt nun keine Mehrwertsteuer beim Kauf einer PV-Anlage an, sodass die Kosten etwas niedriger ausfallen.
Die Investitionskosten bringen nicht nur eine gute Rendite, sondern vor allem Unabhängigkeit. Denn auch der Strompreis hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Daher schätzen mehr und mehr Menschen die große Unabhängigkeit, die durch eine PV-Anlage entsteht. Die Rendite der Anlage hängt davon ab, wie sich die Einspeisetarife nach Inbetriebnahme entwickeln. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich diese kaum prognostizieren lassen. Daher ist eine exakte, finanzielle Rendite einer PV-Anlage zwar nicht gut abschätzbar, doch die sonstigen Vorteile, die diese Investition mit sich bringt, sind ebenso bedeutend.
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Über den Autor: Mag. Elfi Stampfl Position: Prokuristin
Meine Expertise im Bereich der Organisation und Ausbildung habe ich als Verwaltungsleiterin einer großen Genossenschaft in Südtirol erworben. Die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Unternehmen war für mich die beste Schule des Lebens. Seit 2013 leite ich das Finanzierungsservice der Infina. Mein hohes Qualitätsverständnis führte zur Gründung der Infina Academy, da es mein Anspruch ist, dass unsere Wohnbau-Finanz-Experten dazu befähigt sind, die beste Finanzierungsberatung in ganz Österreich anzubieten. Zudem ist mir wichtig, unsere Kunden über die aktuelle Zinsentwicklung zu informieren. Für mich persönlich sind Ehrlichkeit und die Bereitschaft für den Kunden alles zu tun das höchste Gebot.
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