Die Reduzierung der Kreditkosten ist einerseits bereits vor Abschluss des Kreditvertrags möglich, andererseits haben aber auch viele Menschen die Möglichkeit, bei einem laufenden Kredit bessere Konditionen zu verhandeln. In diesem Beitrag finden Sie die wichtigsten Informationen dazu, wann der richtige Zeitpunkt ist und welche praktischen Tipps Ihnen dabei helfen können, Ihre Kreditkosten unkompliziert zu senken. So können Sie langfristig von günstigeren Konditionen profitieren.
Laufender Kredit: So reduzieren Sie die Kreditkosten
Die Idee, Kreditkosten einer laufenden Finanzierung reduzieren zu können, kann sich aus unterschiedlichsten Situationen heraus ergeben. Vielleicht stellen die bisherigen Kosten eine hohe finanzielle Belastung dar, welche Sie gerne reduzieren möchten oder Sie hoffen, dass sich aufgrund des veränderten Zinsniveaus Einsparungsmöglichkeiten ergeben. Auch wenn sich Ihre sonstige finanzielle Situation, im Vergleich zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme, verbessert hat, dürfen Sie auf eine Optimierung der Kreditkosten hoffen.
Zu unterscheiden ist zwischen einer Reduzierung der Kreditgesamtkosten über die Kreditlaufzeit insgesamt und einer Reduzierung der jeweiligen monatlichen Kreditkosten.
Tipp 1: Laufzeit anpassen
Eine längere Kreditlaufzeit senkt zwar nicht die fälligen Zinsen und erhöht die Gesamtkosten der Finanzierung, doch die monatliche Belastung geht zurück. Denn der offene Restbetrag wird über einen längeren Zeitraum hinweg zurückbezahlt. Dadurch verteilt sich der geschuldete Betrag neu und die Höhe der monatlichen Rückzahlung (=Annuität = Zinsen + Tilgung) ist geringer als bisher. Speziell für jüngere Menschen kann eine deutliche Verlängerung der Kreditlaufzeit eine finanzielle Entlastung darstellen. Beachten müssen Sie dabei aber, ob sich im Zuge der Anpassung der Laufzeit auch die sonstigen Kreditkonditionen (aktuelle Kreditzinsen, etc.) verändern. Je nach individueller Situation kann auch ein Kreditmodell ausgearbeitet werden, die Laufzeit zu verlängern und für eine definierte Periode einen Fixzinssatz zu vereinbaren, um die Planbarkeit der laufenden Kosten zu verbessern.
Tipp 2: Allgemeine Umschuldung
Wenn sich seit Beginn Ihrer Finanzierung das Kreditniveau wesentlich verändert hat (Zinsen sind gefallen), können Sie über einen Umschuldungskredit nachdenken. Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass der bisherige Kredit durch einen neuen Kreditvertrag, welcher über bessere Konditionen verfügt, abgelöst wird.
Im Zuge der Umschuldung entstehen Nebenkosten, die Sie berücksichtigen müssen. Diese sind typischerweise:
Als Faustregel gilt, dass jedenfalls fünf Prozent der Kreditsumme als Nebenkosten eingeplant werden müssen. Je nach Entwicklung des Leitzinses sind die Konditionen nach der Umschuldung so gut, dass diese Zusatzkosten noch während der neuen Fixzinsphase bereits wieder eingespart werden können. Ist das der Fall, so lohnt sich die Umschuldung jedenfalls. Wenn Sie prüfen möchten, ob sich eine Umschuldung Ihres Kredites lohnt, nutzen Sie am besten einfach den nachstehenden Umschuldungsrechner oder kontaktieren Sie unsere Wohnbau-Finanz-Experten für eine unverbindliche Beratung. Gerne auch im Falle einer Kredit-Umschuldung bei Scheidung.
Tipp 3: Bonitätsverbesserung
Im Lauf der Jahre kann sich Ihre Bonität maßgeblich verbessern. Sei es durch einen Jobwechsel oder eine Erbschaft – Ihre finanzielle Gesamtsituation bestimmt, welche Kreditkonditionen möglich sind. Sind solche Veränderungen eingetreten, sollten Sie das Ihrer finanzierenden Bank kommunizieren. Achten Sie außerdem darauf, dass die Bonitätsauskünfte von Anbietern, wie z.B. der KSV-Eintrag, korrekt sind. Sprechen Sie die finanzierende Bank aktiv darauf an, ob Ihre Konditionen verbessert werden können, da sich schließlich auch Ihre sonstige finanzielle Situation verändert hat. Ist Ihre Bank dafür nicht offen, können Sie immer noch den Weg der Umschuldung prüfen und sich so im Idealfall deutlich bessere Konditionen als bisher sichern.
Tipp 4: Unabhängige Beratung einholen
Nehmen Sie sich Zeit, wenn es darum geht, die passenden Kreditkonditionen zu finden. Durch eine unabhängige Beratung ist es möglich, die Konditionen zahlreicher Banken zu prüfen, ohne selbst von Kreditinstitut zu Kreditinstitut gehen zu müssen. Gerade bei Umschuldungen ist eine professionelle Aufbereitung Ihrer Kreditunterlagen und Expertise gefragt. Kontaktieren Sie unser Team und wir prüfen für Sie, ob eine Umschuldung Ihres Kredits zu günstigeren Konditionen führen würde:
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Kreditkosten reduzieren – schon vor dem Kreditabschluss
Bestehende Kredite lassen sich vor allem durch eine Umschuldung optimieren. Doch schon vor dem Abschluss des Kreditvertrags gibt es diverse Möglichkeiten, die Konditionen für die Finanzierung möglichst gut zu gestalten. Damit es Ihnen gelingt, einen Kredit mit Top-Konditionen zu bekommen, beachten Sie am besten die nachfolgenden Tipps.
Tipp 5: Konsumkredite tilgen, Haushaltsrechnung optimieren
In einem ersten Schritt sollten alle vorhandenen Privatkredite getilgt werden. Oft handelt es sich dabei um geringere Beträge, die noch zurückbezahlt werden müssen. Auch Kreditkartenschulden sollten getilgt sein. Stellen Sie in weiterer Folge sicher, dass Sie alle Ausgaben und Einnahmen in einer übersichtlichen Haushaltsrechnung erfassen. So verschaffen Sie sich einen guten Überblick und es macht bei Banken einen positiven Eindruck, wenn alle Informationen strukturiert vorliegen. Die entfallenen monatlichen Kreditraten für Ihre bisherigen Konsumkredite erhöhen den Spielraum für die neue monatliche Kreditrate und damit das finanzierbare Volumen für Ihren Immobilienwunsch.
Tipp 6: Eigenmittel und Sicherheiten
Je besser ein Kredit abgesichert werden kann, desto attraktivere Konditionen werden seitens der Banken und Bausparkassen in Österreich angeboten. Daher ist es wichtig, einen gewissen Anteil der zu erwartenden Gesamtkosten in Form von Eigenkapital bereitstellen zu können. Als Richtwert gilt, dass 20 bis 30 Prozent des Betrags als Eigenkapital vorhanden sein soll. Das kann beispielsweise Erspartes sein oder auch Aktien können als Eigenkapital gewertet werden.
Falls Sie eine andere Immobilie besitzen, die unbelastet ist, kann diese zur Besicherung eingebracht werden. In diesem Fall wird von einer „Simultanhypothek“ gesprochen.
Tipp 7: Einkommen steigern, Ausgaben managen
Viele Ausgaben lassen sich nur schwer reduzieren, doch das eine oder andere Einsparungspotenzial findet sich immer und so verbessert sich das Ergebnis Ihrer Haushaltsrechnung. Der andere Weg ist, das eigene Einkommen aufzubessern. Das ist beispielsweise möglich, indem ein geringfügiger Nebenjob angenommen wird, der das Haushaltseinkommen entsprechend Monat für Monat erhöht. Dadurch können Sie gegebenenfalls bessere Kreditkonditionen erhalten und/ oder durch die schnellere Rückführung beim Gesamtzinsaufwand einsparen.
Tipp 8: Laufzeit und Fixzinsbindung optimieren
Je länger die Laufzeit eines Kredits gewählt wird, desto niedriger fällt die monatliche Belastung für Zinsen und Tilgung (monatliche Kreditkosten) aus. Zeigt die Entwicklung der Inflation nach oben, wird der (offene) Restkreditbetrag entwertet. Wer besonders sicherheitsorientiert agieren möchte, kann ergänzend eine langfristige Fixzinsvereinbarung abschließen. Dadurch lassen sich die Kosten optimal, bis viele Jahre in die Zukunft, planen. Jedoch dürfen Sie nicht unberücksichtigt lassen, dass der zu bezahlende Zinsbetrag insgesamt steigt (Kreditkosten der Gesamtlaufzeit), je länger Sie die Kreditlaufzeit wählen.
Tipp 9: Finanzierungsexperte einbinden
Der Kauf einer Immobilie oder ein Hausbau sind in aller Regel die größte Investition Ihres Lebens. Dass Sie hierbei Konditionen vergleichen, ist klar. Um einen möglichst günstigen Kredit zu bekommen, lohnt es sich, eine unabhängige Expertise einzuholen. Ein Wohnbau-Finanz-Experte unterstützt Sie dabei, eine Finanzierung zu optimalen Konditionen, maßgeschneidert auf Ihre individuelle Situation, zu bekommen.
Tipp 10: Kaufnebenkosten Immobilie reduzieren
Die Kaufnebenkosten müssen Sie im Rahmen der Gesamtkosten des Immobilienerwerbs berücksichtigen. Je höher diese sind, umso mehr Eigenkapital müssen Sie einbringen oder die Höhe des erforderlichen Immobiliendarlehens steigt und damit auch die Kreditkosten. Berücksichtigen müssen Sie in Ihrer Planung zudem die Baunebenkosten sowie die Kaufnebenkosten für Immobilien.
Sie suchen speziell nach Informationen zu den Nebenkosten beim Kauf einer Wohnung, eines Hauses, eines Grundstücks oder den Baunebenkosten? Dann lesen Sie unsere detaillierten Ratgeber:
Überblick: Welche Kreditkosten gibt es?
Für den Vergleich verschiedener Kreditangebote sind immer die effektiven Zinssätze entscheidend. Denn diese beinhalten bereits anteilig die verschiedenen Kosten, die im Zuge der Finanzierung anfallen. Damit Sie einen guten Überblick haben, fassen wir die typischen Finanzierungskosten nachstehend zusammen:
- Nominalzinssatz: Das ist der tatsächlich zugrundeliegende Zinssatz für die Finanzierung, exklusive aller sonstigen Kosten.
- Bearbeitungsgebühr (BGA): Die Bearbeitungsgebühr kann durchaus im Bereich von 1 bis 3 Prozent der Kreditsumme liegen.
- Pfandrechteintragung: Diese Gebühr beträgt 1,2 Prozent der Hypothek inkl. Nebengebührensicherstellung.
- Schätzgebühr: Diese Gebühr beträgt meist einige hundert Euro und wird von der Bank in Rechnung gestellt.
- Pönale: Diese Zahlung von max. 1 Prozent der Rückzahlungssumme fällt beispielsweise an, wenn Sie als Konsument innerhalb der Fixzinsperiode eine Rückzahlung tätigen, die über 10.000 Euro im Kalenderjahr beträgt. Eine abweichende Vereinbarung, zugunsten des Kreditnehmers, kann im Kreditvertrag vorgesehen sein.
- Provision: Diese bezahlen Sie beispielsweise bei Einbindung eines Kreditvermittlers, welcher für Sie die Konditionen von Banken und Bausparkassen vergleicht, im Falle einer erfolgreich vermittelten Finanzierung.
- Hinweis zu Verzugszinsen: Beachten Sie, welche zusätzlichen Kosten anfallen, sofern die Rückzahlungen einmal nicht zeitgerecht erfolgen.
Verhandlung mit der Bank: Darauf kommt es an
Nicht zuletzt hängen die konkreten Kreditkonditionen auch immer vom persönlichen Verhandlungsgeschick ab. Denn während manche Kosten unvermeidbar sind, gibt es bei anderen einen Verhandlungsspielraum. Diesen gilt es auszureizen, damit Sie eine möglichst günstige Finanzierung erhalten. Ob und wie viel verhandelt werden kann, ist auch von der jeweiligen Bank, manchmal sogar von der zuständigen Ansprechperson, abhängig.
Die Wohnbau-Finanz-Experten von Infina kennen nicht nur die zahlreichen Kreditinstitute, sondern auch die dort zuständigen Ansprechpartner. Aus langjähriger Erfahrung ist bekannt, welche Verhandlungsmöglichkeiten gegeben sind. Wichtig ist, schon vorab alle nötigen Dokumente kompakt, strukturiert und vollständig vorzubereiten und dass direkt jene Banken kontaktiert werden, die für Ihre konkrete Finanzierung tatsächlich geeignet sind.
Weiterführende Fragen zu Kreditkosten
Nachstehend beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Kreditkosten reduzieren“, denn schließlich ist eine günstige Finanzierung wichtig, damit Ihre Traumimmobilie leistbar ist.
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