Es ist empfehlenswert, die anfallenden Nebenkosten für den Kauf eines Grundstücks schon im Voraus zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die endgültige Auswahl im Einklang mit Ihrem gesamten Budget steht. Von der Grunderwerbsteuer bis hin zum Notar gibt es unterschiedliche Ausgaben, die unvermeidbar sind und die Gesamtkosten des Grundstückskaufs erhöhen. Welche Nebenkosten wofür genau anfallen und wo Sie die Möglichkeiten haben, bei den Nebenkosten zu sparen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Grundstückskauf: Nebenkosten miteinberechnen
Bei jedem Immobilienkauf in Österreich fallen einige Nebenkosten an. Teilweise handelt es sich dabei um staatlich festgelegte Gebühren, teilweise um Kosten, die von der Höhe des Kaufpreises abhängig sind. Manche Kosten sind also gesetzlich geregelt und bezüglich der Höhe fix festgelegt, andere – zumindest geringfügig – verhandelbar und somit optimierbar. Nachstehend sind einzelne Nebenkostenarten gesondert angeführt.
Die Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer in Österreich wird bei jedem Immobilienkauf, so auch beim Ankauf eines Grundstücks, fällig. Diese unvermeidbaren Kosten belaufen sich auf 3,5 Prozent vom Kaufpreis (Sonderregelungen für Grunderwerbsteuer bei Transaktionen zwischen Verwandten und Schenkungen). Die Summe wird an den Treuhänder, welcher den Kauf abwickelt, überwiesen. Dieser leitet die Gebühr anschließend zur Begleichung der Steuerschuld an das zuständige Finanzamt weiter.
Die Grundbuchkosten
Für die Grundbucheintragung fällt eine Eintragungsgebühr in Höhe von 1,1 Prozent des Kaufpreises an. Auch dieser Betrag wird über den beauftragten Treuhänder abgewickelt. Häufig wird vertraglich vereinbart, dass Grunderwerbsteuer und Grundbucheintragungsgebühr schon zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung, gemeinsam mit dem Kaufpreis für den Grundstückskauf, am Treuhandkonto hinterlegt sein müssen. Wird der Kauf mit einem Kredit finanziert, so entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von 1,2 Prozent für die Eintragung der Hypothek inkl. einer Nebengebührensicherstellung, da es sich dabei um eine gesonderte Grundbucheintragung handelt.
Die Notar- bzw. Anwaltskosten
Der Kaufvertrag wird von einem Anwalt oder Notar verfasst, der dafür meist zwischen 1 und 2,5 Prozent vom Kaufpreis (zzgl. Ust.) in Rechnung stellt. Zumindest bei besonders günstigen oder hochpreisigen Liegenschaften kann oft ein pauschaler Betrag vereinbart werden. Die Unterschriften am Kaufvertrag werden durch einen Notar beglaubigt, welcher die Echtheit der Signatur bestätigt. Dafür fallen Kosten in Höhe von üblicherweise 200 bis 400 Euro an.
Sowohl die Kosten für den Notar als auch Rechtsanwalt sollten Sie vorab besprechen. Hier besteht für Grundstückskäufer die Möglichkeit, günstige Anbieter zu wählen und so zu sparen.
Die Maklerprovision
Wird der Kauf des Grundstücks über einen Immobilienmakler abgewickelt, so müssen Sie für die Liegenschaft entsprechend eine Provision bezahlen. Die Höhe der Provision orientiert sich am Kaufpreis des Grundstücks in Österreich. Überwiegend liegt sie bei 3 Prozent vom Kaufpreis, zuzüglich 20 Prozent Mehrwertsteuer. Bei einem Kaufpreis von bis zu 36.336 Euro dürfen sogar 4,8 Prozent Provision als Obergrenze an den Käufer verrechnet werden. Die exakte Höhe der Provision muss vorab besprochen und in der Provisionsvereinbarung festgehalten werden.
Nebenkosten Grundstückskauf: Sonstige Ausgaben
Neben den beschriebenen Nebenkosten sind mit dem Kauf eines Grundstücks oft weitere Kosten verbunden, welche Sie nicht unterschätzen sollten. Diese sind beispielsweise:
Checkliste für die Nebenkosten beim Grundstückskauf
Die vielen verschiedenen Arten von zusätzlichen Kosten, die rund um den Grundstückskauf anfallen, sollten Sie unbedingt im Auge behalten. Denn so können Sie sicherstellen, dass Ihre Finanzplanung von Beginn an passt und die Nebenkosten beim Grundstückskauf nicht schon die erste böse Überraschung darstellen, bevor der Hausbau überhaupt erst begonnen hat.
Die wichtigsten Nebenkosten auf einen Blick:
- Grunderwerbsteuer
- Grundbucheintragungsgebühr
- Gebühr für die Eintragung der Hypothek
- Maklerprovision
- Kosten für Anwalt und Notar (Vertrag und Beglaubigung)
- Kosten der Finanzierung (einmalig und laufend)
- Kosten für die Vermessung
- Kosten für die Herstellung der Nutzbarkeit der Fläche (Zufahrt errichten, Fläche begradigen, Zaun, etc.).
Schon bei den Überlegungen hinsichtlich der Finanzierung für den Grundstückskauf sollten alle diese Kostenpunkte einbezogen werden.
Grundstückskauf: Nebenkosten beachten
Das perfekte Grundstück finden, ist der erste Schritt zur Verwirklichung des persönlichen Wohntraums. Die Suche ist häufig nicht einfach. Doch damit der Kauf auch sicher ein voller Erfolg wird, müssen die Nebenkosten beim Grundstückskauf unbedingt bedacht werden. Mit 10-12 Prozent sind erst einmal Kosten wie Grundbucheintrag, Grunderwerbsteuer und Notar gedeckt. Das Begradigen von Flächen, die Herstellung einer Zufahrt – all diese zusätzlichen Schritte, die zur Bebauung der Fläche nötig sind, kosten zusätzlich. Deshalb ist gerade beim Kauf eines Grundstücks eine besonders gute Finanzplanung nötig.
Wenn Sie das passende Grundstück gefunden haben, müssen Sie in dem nächsten Schritt die Errichtung Ihres Hauses planen. Nachfolgende Ratgeber helfen Ihnen beim Thema Hausbauen:
Im folgenden Abschnitt liefern wir kompakte Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Nebenkosten beim Grundstückskauf.
Bildquellen: ACTS_DATA STOCK/ Shutterstock.com, DifferR/ Shutterstock.com
Rechtshinweise zu unseren Ratgebern finden Sie in unserer Verbraucherschutzinformation.