Intelligentes Wohnen: Die Zukunft des Wohnens

Frau beim Einstellen eines Smart Home Systems
Autor: Hagen Luckert
Kategorie: Immobilie
Datum: 19.06.2024

Intelligentes Wohnen ist dank neuer Technologien möglich, die Geräte untereinander vernetzen, diese digital steuerbar machen und so die Lebensqualität der Bewohner eines solchen Smart Homes verbessern. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihr Zuhause „smart“ auszustatten. Wir bieten dazu einen Überblick und zeigen, welche Anwendungen den Alltag erleichtern.


Intelligentes Wohnen: Das Wichtigste im Überblick

  • Smart Home ist mehr als ein Trend, denn moderne Technologien erleichtern den Alltag massiv und sorgen zusätzlich für Einsparungspotenzial.
  • Heiz- und Stromkosten können reduziert werden, wie auch unabhängige Tests nachweisen.
  • Dank günstiger Geräte ist es preiswert möglich, erste Schritte Richtung Smart Home zu gehen. Ganzheitliche Systeme sind kostenintensiver und können mit einem unkomplizierten Ratenkredit finanziert werden.

Was ist Intelligentes Wohnen?

Smart Wohnen bedeutet, Technologien zu nutzen, die den Alltag erleichtern und konkrete Vorteile (z.B. die Reduktion des Energiebedarfs des Gebäudes reduzieren) mit sich bringen. Die Möglichkeiten sind weitreichend: Vom intelligenten, per App steuerbaren Türschloss als Einzelmaßnahme bis hin zur komplett vernetzten Haustechnik, die zentral gesteuert werden kann.


Geschichte und Entwicklung des Intelligenten Wohnens

Erste Bemühungen, den Alltag in den eigenen vier Wänden technologisch zu verbessern, gab es bereits vor Internetzeiten. Doch seit diesen ersten Ansätzen hat sich das Smart Home mehr als rasant weiterentwickelt.

Ursprünge und ersten Technologien

Der Ursprung des Smart Homes geht bis zum Jahr 1975 zurück, doch wirklich Fahrt aufgenommen haben die Entwicklungen kurz vor dem Jahr 2000, parallel zur immer weiteren Etablierung des Internets. Die in den 80er-Jahren noch modernen Drehschalter zur Steuerung wurden nach und nach von Bildschirmen und Touchscreens abgelöst.

Technologische Fortschritte

Ein erster Meilenstein im Segment des intelligenten Zuhauses war die Entwicklung der Netzwerktechnologie X10 von Busch-Jaeger, im Jahr 1975. Rund um die Jahrtausendwende kam es dann zu Technologiesprüngen und vor allem einer massiven Steigerung des Bekanntheitsgrades für das Thema „Smart Home“. So präsentierte beispielsweise die Deutsche Telekom im Jahr 2005 ein voll vernetztes Haus in Berlin, das besichtigt, erlebt und ausprobiert werden konnte. Der Trend ist seither ungebrochen und das Smart-Home-Segment ist längst zum Milliardenmarkt herangewachsen.


Smarte Geräte für das intelligente Zuhause

Die Vielfalt an smarten Geräten wird immer größer. Lassen Sie sich von der vermeintlichen Komplexität nicht abschrecken, denn schlussendlich können Sie auch unterschiedliche Bereiche Ihres Alltags smart gestalten, andere aber auch schlichtweg so belassen wie bisher.

Folgende Möglichkeiten für ein intelligentes Zuhause gibt es beispielsweise:

  • Sprachassistenten: Ob Alexa oder Google, Sprachassistenten sind mittlerweile preiswert verfügbar und bieten weitreichende Möglichkeiten. So können Sie beispielsweise einfach die Anweisung geben, dass bestimmte Musik starten oder das Licht gedimmt werden soll.
  • Smarte Beleuchtung: Bei der Beleuchtung stehen Ihnen viele Optionen offen. Dimmbares Licht, verschiedene Lichtfarben, wärmeres oder kühleres Licht – all das lässt sich per App steuern und auch Bewegungsmelder kommen häufig zum Einsatz, um das Licht-Ambiente weiter zu verbessern. Die Installation intelligenter Lichtsysteme kann im einfachen Ausmaß sogar selbst vorgenommen werden. Wer möchte, kann hingegen auch ein komplexes Gesamtpaket von Profis planen lassen.
  • Intelligente Heizungssteuerung: Intelligente Heizungen (und Kühlungen) reduzieren den Energieverbrauch, indem sie beispielsweise erkennt, dass die Raumtemperatur gerade nur wegen Stoßlüftens abgesunken ist. Es lässt sich außerdem steuern, wo zu welcher Uhrzeit geheizt wird oder auch die Wunschtemperatur einfach per App, also auch aus der Ferne, regeln.
  • Smarte Sicherheitssysteme: Um Ihr Zuhause sicherer zu gestalten können Sie Überwachungskameras anbringen, Alarmanalagen installieren oder auch Sensoren nutzen. Viele Geräte können untereinander vernetzt werden, sodass z.B. bei einer per Kamera erkannten Bewegung eine App-Benachrichtigung erfolgt und zusätzlich Licht eingeschalten wird.
  • Vernetzte Haushaltsgeräte: Viele Haushaltsgeräte können digital gesteuert und somit effizienter genutzt werden. Ein Beispiel dafür ist eine vernetzte Waschmaschine, die zwar manuell befüllt wird, aber erst sobald die Photovoltaik-Anlage am Dach Ihres Hauses viel Strom produziert, den Waschvorgang startet. So wird Energie gespart.
  • Intelligente Steuerungssysteme: Wenn Sie verschiedene Geräte miteinander verbinden möchten, ist meist ein Smart Hub nötig. Dieses Elements ist die Schnittstelle, quasi die Schaltzentrale, in der die Daten verschiedener Geräte zusammenlaufen und von wo aus Sie Ihr Smart Home steuern können.

Tipp: Ob einzelne Geräte oder eine smarte Komplettlösung für Ihr Zuhause optimal ist, muss individuell bewertet werden. Damit Sie sich für eine passende Smart Home Lösung entscheiden, können Sie sich in unserem Ratgeber "Smart Home: So finden Sie das passende System" informieren.


Beste Smart Home Geräte für Einsteiger

Welche die besten Smart Home Geräte für Einsteiger sind, hängt ganz davon ab, welche Anwendungen Sie am liebsten automatisieren möchten. Besonders einfach umsetzbar sind folgende Möglichkeiten:

  • Installation von app-steuerbaren Leuchtmitteln: Wer hier besonders günstig einsteigen möchte, kann auf IKEA-Produkte setzen. Beliebt sind auch die Leuchtmittel von Philips Hue, die preislich etwas höher liegen, aber laut Nutzerberichten qualitativ überzeugen.
  • Installation von app-steuerbaren Überwachungskameras: Hier finden Sie bereits ab ca. 30 Euro praktische Produkte. Wenn Sie eine Kamera wählen, welche die Aufnahmen lokal statt in einer Cloud speichert, sind Ihre Daten besonders sicher. Ein Beispiel dafür ist die COOAU-Kamera, die mit einer unkomplizierten App verbunden ist.
  • Sprachsteuerung: Ebenfalls einfach selbst installiert werden können Sprachsteuerungsangebote wie beispielsweise Amazons Alexa. Die Kosten sind überschaubar, die Funktionalität ist insgesamt gut und gerade für Einsteiger ist diese Lösung ein unkompliziert.

Praxis- und Anwendungsbeispiele für intelligentes Wohnen

Ein besonders praktisches Beispiel ist die Vernetzung von Haushaltsgeräten mit einer Photovoltaikanlage. Produziert die Anlage überschüssigen Strom, kann dieser in den Stromspeicher geleitet werden. Alternativ dazu kann er genutzt werden, um Warmwasser zu produzieren oder es werden bestimmte Geräte eingeschalten, sobald die Stromproduktion hoch ist – das können z.B. Waschmaschine oder Pool-Pumpe sein. Die Energienutzung abzustimmen, bietet hohes Einsparungspotenzial und ist ökologisch äußerst sinnvoll.

Ein anderes Beispiel für die praktische Vernetzung von Geräten dient der Sicherheit. Es können Überwachungskameras installiert werden, die Bewegungen erkennen. Wird in der Nacht ein Mensch erkannt, zeichnet die Kamera auf, aktiviert zusätzlich sofort Beleuchtung und sie kann auch eine Benachrichtigung auf Ihr Smartphone senden. So können Sie in diesem Fall das Livebild prüfen und bei Bedarf einen Alarmton auslösen oder, sollte es sich wirklich um einen Einbruch handeln, weitere Maßnahmen ergreifen.


Energieeffizienz durch Hausautomation

Die Energieeffizienz durch Hausautomation verbessern, ist durch verschiedene Maßnahmen möglich. Beispiele für passende Hausautomation, um Energiekosten zu sparen, sind:

  • Konstante Messung der Luftqualität (Luftfeuchtigkeit, etc.) im Innenraum.
  • Intelligente Thermostate, die dort heizen, wo es nötig ist und die Temperatur sinnvoll steuern.
  • Messung der Stromproduktion Ihrer PV-Anlage und Abstimmung des Stromverbrauchs (z.B. Warmwasserproduktion per Wärmepumpe, wenn die Stromproduktion der PV-Anlage hoch ist).
  • Steuerung der Heizung und Kühlung des Gebäudes per App.
  • Optimierung der Vorlauftemperatur für die Warmwasseraufbereitung.
  • Nutzung von smarter Beleuchtung, um unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden.

Hersteller versprechen, dass alleine bei den Heizkosten Einsparungen von bis zu 40 Prozent möglich sind. Ein unabhängiger Test zeigt, dass jedenfalls über 20 Prozent Einsparung erreichbar sind.


Kredit für intelligentes Wohnen

Die Kosten, um das eigene Zuhause weitgehend zu automatisieren, können bei ganzheitlichen Lösungen auch über 10.000 Euro betragen. Dieser Betrag kann über einen Ratenkredit finanziert werden. Ein solcher Kredit kann direkt online, ohne Besuch bei der Bank, beantragt werden. Bei positiver Prüfung des Antrags erhalten Sie das Geld binnen weniger Tage auf Ihr Konto. Diese Investition kann sich durchaus lohnen, denn alleine durch die Optimierung des Energieverbrauchs sind längerfristig beträchtliche Einsparungen möglich. Welche monatliche Kreditrate sich für Ihren Ratenkredit ergibt, können Sie einfach online ermitteln.


Zukünftige Entwicklungen und Trends im intelligenten Wohnen

Der wichtigste Zukunftstrend ist die maximale Vernetzung aller Geräte in ihrem Zuhause. Anstatt verschiedener Apps für verschiedene Geräte geht der Trend hin zur zentralen, ganzheitlichen Steuerung des Eigenheims. Manche Hersteller gehen so weit, dass die Smart-Home-Technologie bereits beim Hausbau integriert wird, inklusive kleinem Serverraum.

So ist es dann auch möglich, Erinnerungen für Wartungen (Wärmepumpe, etc.) zu erhalten oder Benachrichtigungen, sobald ein bestimmtes Gerät beschädigt sein könnte. Auch Fernwartungen sind möglich. Probleme werden so bestenfalls bereits erkannt, bevor sie Ihnen aufgefallen werden. So sollten künftig Wartungs- und Neuanschaffungs- bzw. Reparaturkosten verringert und die Sicherheit gesteigert werden.


FAQs zu Intelligentem Wohnen

Grundsätzlich bestehen bei allen Systemen, die mit dem Internet verbunden sind, gewisse Sicherheitsrisiken. Etablierte Smart-Home-Hersteller geben jedoch an alles zu tun, um maximale Sicherheit zu ermöglichen.

Die Vorteile von Smart Home Technologien sind vielfältig, wobei immer die Erleichterung des alltäglichen Lebens, die Steigerung der Sicherheit und häufig auch die Verbesserung der Energieeffizienz im Fokus stehen.

Das größte Risiko stellen Systemausfälle und technische Probleme dar, die nicht sofort selbst behoben werden können. Meist gibt es für solche Situationen jedoch auch die Möglichkeit, Geräte manuell zu bedienen – beispielsweise die Heizungssteuerung.

Ein Smart Home muss nicht teuer sein, denn manche Maßnahmen wie z.B. intelligente Beleuchtung, smarte Thermostate und auch Überwachungskameras gibt es bereits recht günstig, sodass die Gesamtkosten unter 1.000 Euro liegen. Komplexe, umfangreiche Lösungen können jedoch auch über 10.000 Euro kosten.

Überlegen Sie vorab, welche Bereiche in Ihrem Zuhause sinnvoll per Smart Home optimiert werden können. Der Usernutzen sollte immer im Fokus stehen. Anschließend können Sie, anhand Ihres Bedarfs und Ihres Budgets, passende Smart Home Lösungen suchen.

Bildquellen: Pixel-Shot / Adobe Stock, Andrey Popov / Adobe Stock, Saklakova / Adobe Stock
Rechtshinweise zu unseren Ratgebern finden Sie in unserer Verbraucherschutzinformation.


Über den Autor: Hagen Luckert
Position: Geschäftsführer

Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.

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