Ein Haus mieten ist eine bedeutende Entscheidung, denn in einem Haus bleiben Sie wahrscheinlich Jahre, womöglich sogar Jahrzehnte. Umso wichtiger ist es, sich bei der Suche nach einem Haus zur Miete vorab zu vergewissern, wirklich die optimale Traumimmobilie gefunden zu haben.
Verschiedene Hausarten zur Miete: Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte, Reihenhaus, Bauernhof, Tiny House, Kleingartenhaus.
Vor der Anmietung genau klären, welche Bedürfnisse das Haus erfüllen muss (z. B. Wohnfläche, Zimmeranzahl, Garten).
Nebenkosten und Instandhaltungsaufwand berücksichtigen, insbesondere für Heizung, Strom und Gartenpflege.
Mietrechtliche Besonderheiten beachten: Bei Einfamilienhäusern gilt das Mietrechtgesetz (MRG) oft nicht, was zu Vertragsfreiheit und freien Mietzinsen führt.
Unbedingt den Mietvertrag rechtlich prüfen lassen, besonders bei unbefristeten Verträgen oder Kündigungsregelungen.
Eine gründliche Besichtigung ist entscheidend: Zustand der Immobilie, Parkmöglichkeiten, Gartengröße und Umgebung (z. B. Infrastruktur).
Abwägen, ob der Hauskauf eine Alternative zur Miete sein könnte, unter Berücksichtigung der eigenen finanziellen Situation.
Haus mieten: Vielfältige Optionen und welche Immobilie zu Ihnen passt
Ein Haus mieten kann vieles bedeuten, denn in Österreich stehen Ihnen unterschiedlichste Wohnformen zur Verfügung, die sich alle unter dem Titel „Haus zur Miete“ subsummieren lassen.
Folgende Hausarten stehen Ihnen offen, wenn Sie ein Haus mieten:
Einfamilienhaus
Doppelhaushälfte
Reihenhaus
Bauernhof
Tiny House
Kleingartenhaus
Und selbstverständlich kann ein Haus zur Miete als Hauptwohnsitz genutzt werden. Ob ein Nebenwohnsitz begründet werden kann, ist je nach Lage des Hauses zur Miete unterschiedlich. In manchen Regionen gibt es dahingehend Einschränkungen, dass Häuser als Haupt- und nicht als Ferienwohnsitze genutzt werden müssen.
Einfamilienhaus mieten
Als „Einfamilienhaus“ wird ein freistehendes Haus bezeichnet, das über einen Garten verfügt. Es ist die klassische Form der Häuser zur Miete und nach wie vor die beliebteste Form des Wohnens in Österreich. Ein Einfamilienhaus mieten ist praktisch in ganz Österreich möglich – sei es direkt in Wien oder in einem Tal der Alpen.
Doppelhaushälfte mieten
Bei einer Doppelhaushälfte wurden zwei Häuser, meist in sehr ähnlicher Optik, direkt aneinander errichtet. Es handelt sich um kein Reihenhaus, da dieses Gebäude nur aus zwei Hälften besteht und daneben wieder andere Immobilien zu finden sind. Eine Doppelhaushälfte ist daher eine beliebte Alternative zum Reihenhaus und gleichzeitig meist günstiger als ein freistehendes Einfamilienhaus zur Miete.
Reihenhaus mieten
Ein Reihenhaus ist günstiger als ein freistehendes Einfamilienhaus. Oft sind Reihenhäuser etwas kleiner und auch die Freifläche fällt weniger groß aus. Dafür bietet die enge Nachbarschaft häufig Vorteile. Beispielsweise, wenn mehrere Familien mit Kindern in ähnlichem Alter nebeneinander wohnen.
Bauernhof mieten
Einen Bauernhof mieten kann die Erfüllung eines Lebenstraums sein. Etwa, um selbst möglichst autark zu leben oder um viel Platz für Pferde oder andere Tiere zu haben. Ein Bauernhof bietet typischerweise auch großzügige Nebengebäude, die für Hobbys gut nutzbar sein können. Der Aufwand für die Erhaltung und Pflege weitläufiger Freiflächen ist jedoch nicht zu unterschätzen.
Kleingartenhaus mieten
Wenn Sie sich für ein Kleingartenhaus zur Miete interessieren, müssen Sie als erstes prüfen, wo es Kleingärten gibt, deren Lage für Sie praktisch wäre. Die Vergabe von Kleingartenhäusern erfolgt typischerweise über Kleingartenvereine. Bei diesen Vereinen können Sie anfragen und Ihr Interesse kundtun, es ist allerdings davon auszugehen, dass es Jahre dauern kann, bis tatsächlich ein Kleingartenhaus angeboten wird.
Berücksichtigen Sie dabei unbedingt, welche Nutzung des Kleingartenhauses zulässig ist. Manche Kleingartenhäuser dürfen nicht ganzjährig verwendet werden und es ist daher auch nicht möglich, dort einen Hauptwohnsitz anzumelden.
Tiny House mieten
Nicht nur wegen gestiegener Mieten, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit und schlichtweg, weil es ein Lifestyle ist, kommt für immer mehr Menschen ein Tiny House in Frage. Ein kleines Haus mieten verursacht wenig Aufwand und einen Garten gibt es meist trotzdem. Die Größe eines Tiny House liegt zwischen 20 und 60 Quadratmeter und die Miete ist meist entsprechend preiswert, außer die Immobilie befindet sich in spezieller Lage, beispielsweise bei einem See.
Haus mieten: Vor- und Nachteile
Die eigene Immobilie, und häufig auch das eigene Haus, ist der in Österreich vorherrschende Wohntraum. Dies belegt beispielsweise eine Trendstudie von ImmoScout24, wonach rund 80 Prozent der Österreicher großen Wert auf Wohneigentum legen, besonders in ländlichen Gebieten und den westlichen Bundesländern. Allerdings wird der Erwerb durch steigende Preise und strengere Kreditregeln zunehmend erschwert. Wie bei allen Immobilien gibt es auch bei Häusern Aspekte, die besonders praktisch sind oder die eher für eine andere Wohnform sprechen.
Haus zur Miete: Vorteile
Häufig fällt die Entscheidung zwischen einer großen Mietwohnung und einem Haus zur Miete. Doch auch die Frage, ob kaufen oder mieten vorteilhaft ist, beschäftigt viele, die gerade auf der Suche nach einer neuen Immobilie sind.
Folgende Punkte sprechen jedenfalls eindeutig dafür, ein Haus zu mieten:
Große Wohnfläche: Ein Beweggrund, um ein Haus zu mieten, ist meistens der Wunsch nach mehr Wohnfläche. Selbstverständlich gibt es auch kleine Häuser mit Garten, doch meistens bieten Häuser, verglichen mit Wohnungen, mehr Wohnfläche pro Bewohner.
Privatsphäre: In einem großen Mehrparteienhaus ist die Abtrennung zum Balkon des Nachbarn oft nur ein dünner Sichtschutz. Gespräche werden mitgehört und bei schlechter Trittschalldämmung weiß man genau, wann die Kinder in der oberen Etage gerade wieder herumlaufen. Ein Haus hingegen bietet mehr Privatsphäre, selbst im dicht verbauten Gebiet.
Wohnen und arbeiten: Ein Nebeneffekt des Platzangebotes eines eigenen Hauses ist, dass ein eigener Arbeitsbereich gut abgetrennt werden kann. Sei es ein Büro oder vielleicht auch eine eigene Praxis mit getrenntem Eingang – ein Haus, das über entsprechende Räume verfügt, ist besonders praktisch.
Garten: Für viele ist der Garten eines der wichtigsten Argumente, um ein Haus zu mieten. Möglichst nicht einsehbar, mit ausreichend Fläche, um ein bisschen Obst und Gemüse zu ernten und womöglich sogar mit einem Pool – ein eigener Garten sorgt jedenfalls für Lebensqualität.
Welche Vorteile eines Hauses besonders entscheidungsrelevant sind, ist immer individuell zu beurteilen. Sei es die Fläche oder der Garten, ein Haus – auch ein Haus zur Miete - bietet jedenfalls diverse Vorzüge gegenüber einer Wohnung.
Haus zur Miete: Nachteile
Wie bei allen Immobilien gibt es auch bei Häusern zur Miete Contra-Aspekte zu beachten. Dazu zählen insbesondere folgende Punkte:
MRG-Vollausnahme: Bei der Anmietung eines Einfamilienhauses ist zu bedenken, dass hier das Mietrechtgesetz (MRG) nicht gilt. Die Folge ist, dass Vertragsfreiheit besteht. Zwischen Mieter und Vermieter können also jegliche Vereinbarungen getroffen werden, die nicht sittenwidrig sind.
Freier Mietzins: Während in Altbauwohnungen meistens der Richtwertzins zu beachten ist, kann bei Häusern zur Miete die Höhe der Miete völlig legal frei vereinbart werden.
Vorsicht bei unbefristeten Verträgen: Wird ein unbefristeter Mietvertrag abgeschlossen, so hat der Vermieter einer Wohnung nur die Option der gerichtlichen Kündigung. Bei Häusern zur Miete ist das anders. Hier kann der Vermieter jederzeit, unter Berücksichtigung der Kündigungsfrist, das Mietverhältnis beenden. Ein Kündigungsverzicht kann – einseitig oder auch für beide Vertragsparteien, solange das Ausmaß nicht eine Partei sittenwidrig grob benachteiligt – im Mietvertrag festgehalten werden.
Instandhaltungsaufwand und Nebenkosten: Bevor Sie ein Haus mieten müssen Sie sich darüber im Klaren sein, welche laufenden Nebenkosten (z.B. Heizkosten) voraussichtlich anfallen werden und wie viel Aufwand etwa der Garten tatsächlich verursachen wird.
Die größten Nachteile aus Mieter-Perspektive ergeben sich durch die MRG-Ausnahme. Um diesen Minuspunkten entgegenzuwirken, ist ein fairer, anwaltlich geprüfter Mietvertrag zu empfehlen, der die Interessen von Vermieter und Mieter ausgewogen abbildet.
Haus mieten: Checkliste
Damit Sie Ihre Entscheidung, ein Haus zu mieten, sicher nicht bereuen, haben wir folgende Checkliste für Sie vorbereitet.
Schritt 1: Bedarf erheben
Wie groß muss das Haus mindestens sein und welche Räume soll es geben?
Welche Must-Have-Anforderungen gibt es für die Suche? (Beispiele: Zwei Bäder, Badewanne, mindestens vier Zimmer, Garage…)
Welche Aspekte sind Pluspunkte, müssen aber nicht gegeben sein? (Beispiele: Küche bereits vorhanden, Parkettboden im Wohnzimmer, etc.)
Schritt 2: Finanzierbarkeit klären
Wie hoch darf die monatliche Miete inklusive Betriebskosten maximal ausfallen?
Welche Kosten sind zusätzlich für Heizung, Strom, Haushaltsversicherung und Internet einzuplanen?
Welche sonstigen laufenden Kosten sind zu berücksichtigen (Beispiele: Schneeräumung, Geräte und Material für die Gartenpflege, etc.)
Wäre es günstiger ein Haus zu kaufen oder ein Haus zu mieten und wäre ein Kauf als Alternative theoretisch leistbar?
Schritt 3: Immobiliensuche starten
Aktivieren Sie Suchagenten auf verschiedenen Immobilienportalen, die Sie automatisch über neue, Ihren Kriterien entsprechende, Inserate benachrichtigen.
Suchen Sie zusätzlich aktiv auf diversen Immobilienportalen, da manchmal der Versand per Suchagent verzögert erfolgt und besonders interessante Häuser zur Miete nur kurz in der Vermarktung sind.
Schritt 4: Genaue Besichtigung der Immobilie
Überprüfen Sie bei der Besichtigung, ob alle Ihre Must-Have-Anforderungen aus Schritt 1 erfüllt sind.
Notieren Sie zusätzliche Vor- und Nachteile, die Ihnen auffallen.
Halten Sie Ihre Beobachtungen schriftlich fest, um keine wichtigen Details zu vergessen. Dies hilft Ihnen, nach der Besichtigung alle Eindrücke nochmals durchzugehen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Unabhängig von den individuellen Wünschen, sollten folgende Punkte beachtet werden:
Wie sind die Parkmöglichkeiten? Gibt es eine Garage, einen (überdachten?) Abstellplatz oder öffentliche Parkplätze, die kostenlos genutzt werden können?
Wie groß ist der Garten des Hauses und welcher Bestand an Pflanzen ist dort vorhanden?
Welche Veränderungen dürfen im Garten vorgenommen werden und was muss unbedingt so bleiben wie bisher?
Gibt es Stauraum für Geräte, die im Haus benötigt werden? (Gartenarbeit, Schneeschaufel, etc.)
Wie ist der Zustand der Eingangstüre, Terrassentüre und Fenster?
Welche Heizung ist vorhanden und gibt es zusätzliche Beheizungsmöglichkeiten, etwa Einzelöfen, die mit Holz beheizt werden können?
Wurden die vorhandenen Geräte bisher korrekt gewartet? Das ist insbesondere für den Kamin und die Heizung wichtig, auch elektrische Jalousien, Pool und Klimaanlage sollten gelegentlich geprüft werden.
Selbstverständlich muss nicht nur das Haus zur Miete geprüft werden, sondern auch die Umgebung:
Wie gut ist die vorhandene Verkehrsanbindung, sei es mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Straßen und Autobahnen.
Wo gibt es die nächsten Einkaufsmöglichkeiten und ist ein solches Angebot vorhanden, das den eigenen Vorstellungen entspricht?
Wo befinden sich Ärzte, Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Fitnesscenter, etc. – je nach persönlichen Lebensumständen gibt es unterschiedliche Orte, die Ihnen wichtig erscheinen und deren Lage zu prüfen ist.
Mietvertrag abschließen:
Besprechen Sie mit dem Makler bzw. Vermieter ganz offen, welche Vorstellungen Sie haben und wie lange Sie planen, das Haus zu mieten.
Lassen Sie sich vorab relevante Unterlagen, wie Prüfprotokolle (z. B. Gastherme), zeigen. Nicht nur das Bauchgefühl im persönlichen Gespräch ist wichtig, auch die harten Fakten zählen. Lassen Sie den Mietvertrag daher durch einen Anwalt prüfen, sofern Sie sich selbst nicht bei allen Klauseln sicher sind.
Nehmen Sie sich für die Prüfung des Vertrags und gegebenenfalls die Nachverhandlung einzelner Punkte Zeit und lassen Sie sich nicht zu einer überstürzt schnellen Unterschrift drängen. Schließlich sollen Sie mit dem neuen Haus zur Miete viele Jahre glücklich sein.
Kaufen oder mieten in Österreich: So treffen Sie die richtige Entscheidung
In Österreich gibt es viele Häuser zu kaufen, doch auch das Angebot an Häusern zur Miete ist beachtlich. Ob kaufen oder mieten die bessere Entscheidung ist, hängt nicht nur von den jeweiligen Konditionen, sondern insbesondere von den persönlichen Lebensumständen ab.
Sollten Sie sich unsicher sein, ob ein Hauskauf für Sie die bessere Wahl ist, können Sie eine Vergleichsrechnung anstellen. Dazu müssen Sie wissen, über wie viel Eigenkapital Sie verfügen, welche finanziellen Verpflichtungen Sie haben und welche Einnahmen vorhanden sind. Prüfen Sie einfach online die Konditionen eines Immobilienkredits und überlegen Sie anschließend, ob ein Hauskauf eine gute Alternative zur Anmietung eines Hauses darstellt.
Tipp: Wenn Sie noch tiefer in die Entscheidung zwischen Mieten und Kaufen eintauchen möchten und alle relevanten Faktoren wie Finanzierung, Eigenkapital und langfristige Vor- und Nachteile abwägen wollen, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber "Mieten oder kaufen: Wann lohnt sich der Immobilienkauf?". Hier erhalten Sie wertvolle Tipps und ausführliche Informationen, die Ihnen helfen können, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Für eine individuelle Analyse Ihrer Situation empfehlen wir Ihnen, unseren 'Mieten oder Kaufen' Rechner zu verwenden:
Haus mieten in Österreich: Fazit
Ein Haus mieten ist für viele eine spannende Alternative zur Mietwohnung. Die große Wohnfläche, ein eigener Garten und keine unmittelbaren Nachbarn sind die wichtigsten Aspekte, die für ein Haus sprechen. Allerdings ist zu bedenken, dass ein gemietetes Haus mit viel Arbeit verbunden ist und auch die mietrechtlichen Regelungen sind zu berücksichtigen.
Jedenfalls sollten Sie sich für die Entscheidung, ein Haus zu mieten, ausreichend Zeit nehmen und unsere Checkliste beachten. Bei der Anmietung handelt es sich um eine bedeutende, langfristige Entscheidung, die wohl überlegt sein muss. Außerdem ist es naheliegend zu prüfen, ob ein Hauskauf eventuell eine Alternative zum Haus zur Miete darstellt.
Über den Autor: Mag. Elfi Stampfl Position: Prokuristin
Meine Expertise im Bereich der Organisation und Ausbildung habe ich als Verwaltungsleiterin einer großen Genossenschaft in Südtirol erworben. Die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Unternehmen war für mich die beste Schule des Lebens. Seit 2013 leite ich das Finanzierungsservice der Infina. Mein hohes Qualitätsverständnis führte zur Gründung der Infina Academy, da es mein Anspruch ist, dass unsere Wohnbau-Finanz-Experten dazu befähigt sind, die beste Finanzierungsberatung in ganz Österreich anzubieten. Zudem ist mir wichtig, unsere Kunden über die aktuelle Zinsentwicklung zu informieren. Für mich persönlich sind Ehrlichkeit und die Bereitschaft für den Kunden alles zu tun das höchste Gebot.
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Die Höhe der Zinsen ist ein wichtiges Kriterium, wenn es darum geht, den besten Kredit auszuwählen. Möchten Sie einen günstigen Wohnkredit erhalten, dann lohnt sich also in jedem Fall ein Zinsvergleich.