Fußbodenheizung nachrüsten: Vorgehen und Kosten

2 Arbeiter bauen Fußbodenheizung ein
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Autor: Mag. Harald Draxl
Kategorie: Immobilie
Datum: 25.07.2024

Eine Fußbodenheizung nachrüsten ist bei den meisten Häusern problemlos möglich. Sinnvoll ist die Umstellung auf Fußbodenheizung vor allem dann, wenn Sie Ihr Gebäude ohnehin sanieren möchten oder wenn beispielsweise das Dachgeschoß ausgebaut wird, da gleichzeitig auch Dämmungs-Maßnahmen empfohlen werden.


Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Fußbodenheizung nachrüsten ist durch unterschiedliche Methoden möglich, fast immer umsetzbar und binnen weniger Tage erledigt.
  • Vorab ist der Boden- bzw. Deckenaufbau zu prüfen, damit ggf. eine bislang nicht vorhandene Dämmung ergänzt werden kann.
  • Für die Umstellung einer Heizung, die Umsetzung von Dämmungs-Maßnahmen und generelle Handwerksleistungen können hohe Förderungen beantragt werden.

Definition: Wie funktioniert die Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung ersetzt die Konvektion im Heizkörper, weshalb sie keinen Staub aufwirbelt. Die Fußbodenheizung wird im gesamten Raum verlegt, sodass die Wärme auf der vollständigen Fläche, sehr gleichmäßig und entsprechend angenehm, abgegeben wird. Dank der geringen Vorlauftemperatur gelten Fußbodenheizungen als effiziente Methode.


Vorteile einer Fußbodenheizung

Bei Neubauten werden heutzutage fast ausschließlich Fußbodenheizungen verbaut. Ein großer Pluspunkt ist die Optik, denn dank einer Fußbodenheizung sind keine Heizkörper mehr nötig. Dadurch ergibt sich gleich ein weiterer Vorteil: Es wird kein Staub aufgewirbelt.

Klassische Heizkörper müssen entlüftet werden und es gibt immer wieder lästige Geräusche. Die abgegebene Wärme der Fußbodenheizung ist im gesamten Raum gleichmäßig verteilt, wodurch sich ein wohliges, angenehmes Wohngefühl ergibt.

Ein bedeutender Pluspunkt ist, dass das Nachrüsten der Fußbodenheizung mit überschaubarem Aufwand verbunden ist. Dank moderner Fräs-Technologie kann dieses Vorhaben binnen weniger Tage umgesetzt werden.


Fußbodenheizung nachrüsten: Welche Möglichkeiten gibt es?

Vorab ist zu prüfen, wie es um den Bodenaufbau bestellt ist. Wenn der Bodengänzlich ungedämmt ist und sich darunter direkt die Bodenplatte oder ein ungedämmter Keller befindet, ist die Nachrüstung einer Fußbodenheizung nicht empfehlenswert. Bei allen anderen Gegebenheiten kann eine Fußbodenheizung eingebaut werden. Außerdem besteht häufig die Option, an der darunterliegenden Decke eine Dämmung zu ergänzen, sodass die Fußbodenheizung doch errichtet werden kann.

Fußbodenheizung einfräsen

Eine Möglichkeit besteht darin, den Bodenbelag abzutragen und direkt im Estrich maßgenau eine Fußbodenheizung einfräsen zu lassen. Diese Methode benötigt eine Frästiefe von nur ca. 1,5 bis 2 cm. Wird die Fußbodenheizung auf diese Weise im Erdgeschoß verlegt, sollte an der Kellerdecke eine Dämmung angebracht werden.

Die eingefräste Fußbodenheizung kann mit einer Wärmepumpe verbunden oder auch mit Solarthermie betrieben werden. Noch effizienter heizen Sie, wenn der Strom für die Wärmepumpe von einer hauseigenen Photovoltaikanlage erzeugt wird.

Fußbodenheizung mit Heizmatten

Bei dieser Methode bleiben die Heizkörper weiterhin bestehen und die Heizung wird wie bisher, über das Thermostat am Heizkörper, geregelt. Heizmatten als Fußbodenheizung bieten sich für Bäder und kleine Räume an.

Die Matten werden verlegt, am Heizkörper angeschlossen und anschließend wird Nivelliermörtel aufgebracht. Die damit hergestellte Ebene dient als Basis für den Fliesenbelag, der nun angebracht werden kann. Die Platten können selbst verlegt werden, für den Zusammenschluss von Platten und bestehendem Heizkreislauf sollte jedoch ein Installateur beauftragt werden.

Alternativ können auch elektrisch betriebene Heizmatten genutzt werden, die direkt am Strom angeschlossen werden.

Fußbodenheizung einbauen bei Dachgeschoßausbau

Wenn Sie den Dachboden Ihres Einfamilienhauses ausbauen, um neuen Wohnraum zu schaffen, kann besonders einfach eine Fußbodenheizung nachgerüstet werden. Denn der bislang ungedämmte Dachboden wird ohnehin erweitert und somit kann gleich ein passender Fußbodenaufbau errichtet werden, bei dem die einzubringende Fußbodenheizung von Beginn an berücksichtigt wird. Auch die Dämmung kann im Zuge dieser Umbauarbeiten direkt erfolgen.


Fußbodenheizung nachrüsten: Kosten

Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung hängen primär von der Fläche und der Methode, wie die Heizung errichtet wird, ab.

Wenn Heizmatten genutzt werden, um eine Bodenheizung in einem kleinen Badezimmer zu ergänzen, liegen die Kosten im Bereich von bis zu 1.500 bis 3.000 Euro. Mit umfangreicher Eigenleistung können die Kosten um ca. 50 % reduziert werden.

Wird eine Fußbodenheizung im gesamten Haus nachträglich eingefräst, liegen die Kosten deutlich höher. Im Durchschnitt kann mit 70 bis 150 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Das inkludiert die Fräsung und das Verlegen der Leitungen sowie die Einrichtung der Steuereinheit.

Bedenken Sie allerdings, dass zusätzliche Kosten für die anschließende Erneuerung des Fußbodens anfallen, Bauschutt (bisheriger Boden, alter Belag, etc.) entsorgt werden muss und gegebenenfalls auch noch Dämm-Maßnahmen zu setzen sind. Dadurch können die Gesamtkosten jedenfalls doppelt so hoch liegen wie für die Fräsung und das Verlegen der Leitung. Wird zusätzlich eine neue Wärmepumpe installiert, kommen auch diese Kosten noch hinzu.

Preisbeispiel: Fußbodenheizung in Einfamilienhaus nachträglich einbauen

Bei einem Haus mit 150 m² Wohnfläche liegen die Kosten bei rund 15.000 Euro – das entspricht 100 Euro pro Quadratmeter. Zuvor musste der bisherige Parkettboden entfernt werden. Die Entsorgungskosten betragen 500 Euro. Damit die Heizung effizient arbeitet, wird die Kellerdecke mit einfachen Dämmplatten gedämmt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 4.500 Euro. Abschließend wird neuer Parkettboden verlegt, wofür nochmal, inkl. Material, Sesselleisten und Verlegung, 100 Euro pro Quadratmeter, gesamt also 15.000 Euro, anfallen.

Die Gesamtkosten unseres Beispiels ergeben somit 35.000 Euro. Davon abzuziehen sind Förderungen, denn die Kosten für die Dämmung werden gefördert und auch der Handwerkerbonus (Stand: 06/2024) kann genutzt werden.


Nachträgliche Fußbodenheizung finanzieren

Die Kosten für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung sind nicht zu unterschätzen. Sie sollten daher über Ersparnisse verfügen und können den Restbetrag auf zwei Arten decken:

  • Sanierungskredit: Sie sanieren Ihr Haus umfassend und benötigen einen hohen Kreditbetrag? Dann ist ein Sanierungskredit die richtige Wahl. Unsere Wohnbaufinanzexperten beraten Sie gerne, damit Sie einen Sanierungskredit zu Top-Konditionen erhalten.
  • Ratenkredit: Wenn Sie einen Kreditbetrag unter 100.000 Euro benötigen, können Sie einen Ratenkredit einfach online beantragen. Der Betrag wird Ihnen – gute Bonität vorausgesetzt – in Kürze zur Verfügung gestellt und anschließend einfach in monatlichen Raten zurückbezahlt.

Um einen möglichst geringen Kreditbetrag zu benötigen, versuchen Sie am besten verschiedene Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.

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Förderungen nutzen

Für den Einbau einer Fußbodenheizung sollten Sie unbedingt Förderungen prüfen. Wird das gesamte Heizsystem umgestellt, können bis zu 75 % der Kosten (Stand: Juni 2024) gefördert werden. Sollten, im Zuge der Umstellung auf Fußbodenheizung, auch Dämmungs-Maßnahmen getroffen werden, sind diese ebenfalls österreichweit förderbar. Gerade die Kombination aus Umstellung auf eine effiziente Wärmepumpenheizung, Dämmung der Kellerdecke und Einbau der Fußbodenheizung ist besonders effizient. Zusätzlich kann auch noch der Handwerkerbonus genutzt werden, der bis zu 2.000 Euro Förderung für die Kosten der Arbeitszeit der Handwerker bietet.

Durch die hohen Förderungen wird die Sanierung Ihres Gebäudes noch besser leistbar. Berücksichtigen Sie die einzelnen Förderrichtlinien (Zeitpunkt der Antragsstellung, etc.) genau, um sicherzustellen, dass Sie die maximal mögliche Fördersumme erhalten.

Tipp: Mehr zu Förderungen in unserem Ratgeber "Energetische Sanierung: Förderungen"


Fazit: Fußbodenheizung nachrüsten

Eine Fußbodenheizung nachrüsten ist auf unterschiedliche Weise möglich. Sie kann im gesamten Haus verlegt werden, indem die Leitungen im Estrich eingefräst werden. Wenn Sie die Wärme von unten vor allem im Badezimmer möchten, können auch Heizplatten genutzt werden. Die Arbeiten können rasch erledigt werden und die Kosten sind, auch Dank umfangreicher Fördermöglichkeiten, überschaubar. Bei zusätzlichem Kapitalbedarf kann ein Ratenkredit einfach online beantragt werden oder, wenn es sich um eine umfangreichere Gebäudesanierung handelt, ein Sanierungskredit aufgenommen werden.


FAQs zur Nachrüstung einer Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung kann, mit unterschiedlichen Methoden, nachgerüstet werden. Besonders praktisch ist es, die Fußbodenheizung im Zuge einer Sanierung oder beim Ausbau des Dachbodens einzubauen.

Die Kosten für das Nachrüsten einer im Estrich eingefrästen Fußbodenheizung liegen meist zwischen 50 und 120 Euro pro Quadratmeter. Zusatzkosten entstehen für eine neue Heizung (Wärmepumpe, Solarthermie), die Entsorgung von Bauschutt und den neuen Fußboden.

Generell ist eine Fußbodenheizung eine effiziente, angenehme Heizungsmethode. Wenig effizient ist die Nachrüstung nur bei ungedämmten Böden, die an das Erdreich bzw. einen ungedämmten Kellerraum angrenzen. In diesem Fall muss eine Dämmschicht angebracht werden.

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Über den Autor: Mag. Harald Draxl
Position: Geschäftsführer

Meine Kreditkompetenz habe ich 1995 durch die Leitung des Gewerbekunden-Centers bei der Creditanstalt AG und seit 1997 als Baufinanzierungs-Spezialist bei der CA Baufinanzierungs-Beratung GmbH aufgebaut. Im Jahr 2002 wurde ich Gesellschafter bei der Infina und ab November 2004 in die Geschäftsführung berufen. Meine Zuständigkeit ist seither die Leitung unseres Vertriebes und der Banken-Kooperationen. Ich beschäftige mich tagtäglich mit den Entwicklungen am österreichischen Kredit- und Immobilienmarkt, um unsere gesamte Vertriebsorganisation stets über die besten Produkte und aktuellen Zinssätze für die Kundenberatungen auf dem Laufenden zu halten.

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