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Bodengutachten: Warum es für Ihren Hausbau wichtig ist

Geotechniker bohrt in den Boden
Lorenz Sigl
Autor: Lorenz Sigl, MA
Kategorie: Immobilie
Datum: 10.04.2025

Bevor das Traumhaus Form annimmt, lohnt sich ein genauer Blick in den Boden – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Qualität und Beschaffenheit des Baugrunds haben entscheidenden Einfluss auf die Sicherheit, die Kosten und die langfristige Stabilität Ihres Bauvorhabens. Ein Bodengutachten gibt Sicherheit beim Hausbau und schützt vor unerwarteten Mehrkosten. Warum Sie auf ein Baugrundgutachten keinesfalls verzichten sollten und was es kostet, erfahren Sie hier.


Bodengutachten: Das Wichtigste im Überblick

  • Ein Bodengutachten bewertet Bodenqualität, Tragfähigkeit und Grundwasserspiegel.
  • Die Kosten eines Bodengutachtens liegen meist zwischen 500 und 1.700 Euro.
  • Experten empfehlen ein Baugrundgutachten bereits vor dem Grundstückskauf.
  • Ohne Gutachten tragen Bauherren ein hohes Risiko für Mehrkosten und Schäden.
  • Ein Bodengutachten schafft Planungssicherheit und reduziert Risiken erheblich.

Warum ein Baugrundgutachten beim Hausbau unverzichtbar ist

Ein Bodengutachten, auch bekannt als Baugrundgutachten oder geotechnischer Bericht, analysiert die Beschaffenheit des Baugrundes. Es ist zwar in Österreich gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber dringend empfohlen. Denn nur wer die Eigenschaften des Bodens kennt, kann böse Überraschungen wie feuchte Keller, Risse im Fundament oder Setzungsschäden vermeiden. 

Was untersucht ein Baugrundgutachter?

Ein Bodengutachten wird bei einem geologischen Sachverständigen (Geotechniker) in Auftrag gegeben. Es liefert genaue Informationen zur Bodenbeschaffenheit, Tragfähigkeit und dem Grundwasserspiegel. Dafür nimmt der spezialisierte Baugrundgutachter an verschiedenen Stellen des Grundstücks Probebohrungen vor und analysiert die Bodenproben. Zusätzlich prüft er den Boden auf Altlasten, Hangwasser und andere Risiken. Mittlerweile gibt es bereits zerstörungsfreie Verfahren der Bodenuntersuchung mit denen Bodenrisiken wie Kriegsrelikte (z.B. Fliegerbomben), Einbauten, archäologische Funde und industrielle Altlasten gut erkennen lassen. Selbst verborgene Bodenverunreinigungen kann der Geotechniker feststellen.


Bodengutachten Kosten: Mit welchen Ausgaben müssen Sie rechnen?

Die Kosten eines Bodengutachtens variieren je nach Umfang der Untersuchung. Für ein typisches Grundstück eines Einfamilienhauses liegen die Kosten meist zwischen 500 und 1.000 Euro. Bei erhöhtem Aufwand oder komplexen Bodenverhältnissen können die Kosten jedoch auf bis zu 1.700 Euro steigen.

Wovon hängen die Kosten eines Bodengutachtens ab?

Die Kosten werden maßgeblich beeinflusst von:

  • Anzahl und Tiefe der Probebohrungen
  • Umfang der Laboranalysen
  • Zusätzliche Untersuchungen (z.B. auf Altlasten oder archäologische Funde)

Baugrundgutachten Kosten vs. Risiko: Warum Sparen keine Option ist

Bauherren tragen das sogenannte Baugrundrisiko. Das bedeutet: Alle Kosten, die durch ungeeigneten Boden entstehen, müssen von Ihnen übernommen werden. Schäden durch unerkannten schlechten Baugrund verursachen meist deutlich höhere Mehrkosten als die vergleichsweise niedrigen Kosten für ein gründliches Bodengutachten.

Tipp: Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung kann Sie zusätzlich vor finanziellen Schäden und Haftungsrisiken während der Bauphase schützen.

Risiken ohne Bodengutachten

Verzichten Sie auf ein Bodengutachten, drohen Ihnen:

  • Erhebliche Mehrkosten durch Bodenverbesserungen, Hangsicherungsmaßnahmen oder Tiefgründungen
  • Langwierige und kostspielige Rechtsstreitigkeiten
  • Baumängelwie Setzrisse oder feuchte Wände

Wann sollten Sie das Bodengutachten erstellen lassen?

Idealerweise sollten Sie das Baugrundgutachten bereits vor dem Kauf des Grundstücks erstellen lassen. So erhalten Sie wichtige Informationen für Preisverhandlungen und vermeiden spätere unvorhersehbare Kosten. Spätestens jedoch vor Baubeginn sollte das Gutachten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass Planung und Bauausführung optimal auf den Boden abgestimmt werden können.

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Bodengutachten schützt Ihre Investition

Ein fachgerecht erstelltes Bodengutachten bietet Ihnen maximale Planungs- und Kostensicherheit. Vor allem beim Hausbau ist es entscheidend, Risiken zu minimieren und teure Folgeschäden zu vermeiden. Die Investition in ein Bodengutachten rechnet sich daher immer – sowohl finanziell als auch in Form langfristiger Sicherheit.


Häufige Fragen zum Bodengutachten

Nein, es ist nicht verpflichtend, aber aus Sicherheitsgründen dringend empfohlen.

Die Kosten liegen meist zwischen 500 und 1.700 Euro.

Ein Bodengutachten wird von einem Baugrundgutachter erstellt, der als geologischer Sachverständiger tätig ist.

Ohne Gutachten drohen hohe Mehrkosten durch nachträglich notwendige Bodenverbesserungen und Bauschäden.

Optimalerweise bereits vor Grundstückskauf, spätestens jedoch vor Baubeginn.

Bildquellen: brudertack69 / Adobe Stock, etfoto / Adobe Stock
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Lorenz Sigl
Über den Autor: Lorenz Sigl, MA
Position: Leiter Infina Immobilien

Meine Immobilienkompetenz basiert auf einer fundierten Ausbildung zum Immobilientreuhänder (Makler, Verwalter, Bauträger) sowie als Bautechniker an der Bauakademie. Ergänzend absolvierte ich den ÖVI-Vorbereitungslehrgang für Sachverständige und spezialisierte mich als Bewertungsexperte für Immobilien in Banken. Ein Master in Facility- und Immobilienmanagement sowie ein Bachelor in Management und Recht vertiefen mein Wissen. Mit Erfahrung in der Immobilienvermittlung im Bankenbereich und als Leiter von INFINA Immobilien analysiere ich laufend den Markt, um maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.

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